Tagebuch

Wie alles begann…

März 2019

Mit Susanne und Ole an der Loire

Unser Entschluss stand fest. Statt an einem Ort zu bleiben und darauf zu warten, dass wir alt werden, wollten wir noch einmal etwas ganz Neues wagen. Ein Schiff sollte im Ruhestand unser neues Zuhause werden. Eine erste Besichtigungstour nach Briare in Frankreich verlief zunächst enttäuschend. Wir realisierten, dass wir erheblich mehr investieren mussten, um ein Schiff zu erwerben, das sowohl technisch als auch in Bezug auf den Wohnkomfort unseren Ansprüchen und unserem Vorhaben, ganzjährig darauf zu leben, entsprach. Spaß hatten wir aber mit unseren Freunden in Frankreich auf dieser Tour natürlich trotzdem.

Der holländische Schiffsmakler Doeve bot uns als nächstes ein Schiff an, das in Paris lag. Das Exposé hörte sich sehr interessant und vielversprechend an. Wir hatten also einen guten Grund, diese schöne Stadt einmal wieder zu besuchen und die „Tarahumara“ genauer in Augenschein zu nehmen. Der TGV brachte uns schnell ans Ziel.

April 2019

Ein verlängertes Wochenende in Paris sollte die Entscheidung bringen. Da lag sie im Port Arsenal mitten in der Stadt, 15 Minuten Fußweg von Notre Dame. Es war Liebe auf den ersten Blick! Wir hatten gefunden, wonach wir suchten.

Liebe auf den ersten Blick
Notre Dame – eine Woche vor dem verheerenden Brand

Nachdem wir uns über den Kaufpreis geeinigt und diesen per Handschlag besiegelt hatten, schloss sich ein wunderbares Wochenende in Paris an. Nichts ahnend machten wir von Notre Dame einige nahezu historische Fotos eine Woche vor dem Brand. Abends wurde der Start in unser neues Leben in einem guten Restaurant gebührend gefeiert. Leider rief die Arbeit, und wir mussten schon bald zurückfahren. In naher Zukunft jedoch würden wir frei sein und Zeit haben, alle Orte, die uns interessierten, ausgiebig zu besuchen. Die Aussicht darauf, in verschiedenen Städten zu leben und abwechselnd in Amsterdam, Paris, Berlin oder Wien mit unserem mobilen Zuhause zu liegen, beflügelte uns geradezu.

Mai 2019

Nun begann der „bürokratische Marathonlauf“. Alle mit dem Eignerwechsel bei einem Schiff dieser Größe notwendigen Dinge mussten erledigt werden: Untersuchung durch Inspektoren der Schiffsuntersuchungskommission (SUK), Beantragung eines Schiffsmessbriefes, Eintragung in das Schiffsregister, Umprogrammierung der Funkgeräte und Beantragung der Zuteilungsurkunde durch die Bundesnetzagentur, Abschluss einer geeigneten Schiffsversicherung und, und, und…

Inzwischen füllte sich ein dicker Ordner mit allen notwendigen Unterlagen.

Außerdem mussten wir noch ein Schifferpatent ablegen, da unser 30 Jahre alter Bootsführerschein für die Größe der Tarahumara nicht ausreichte. Wir buchten zusammen mit unserem Freund Rudi Schinnerl einen Kurs an der Müritz und meldeten uns zur Prüfung bei der Bundesbehörde in Mainz für August an. Die theoretische Prüfung stellte sich als so anspruchsvoll wie ein Staatsexamen heraus und dauerte mit schriftlichem und mündlichem Teil einen ganzen Tag. Der Vorsitzende der Prüfungskommission war der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes. Schließlich war es geschafft und wir hielten unser frisch gebackenes Patent in Händen.

Nun ging es noch darum, einen Funkkurs zu absolvieren, den wir in Ruhe im Winter angingen.

Juni 2019

Im Juni waren wir weiterhin mit der Erledigung aller notwendigen Formalitäten beschäftigt. Zudem mussten wir für die Überführung im Juli noch einen Schiffsführer finden, da wie beschrieben unser Prüfungstermin erst im August sein würde.

Es war ein großer Glücksfall, dass wir auf Christian Hubers Homepage trafen. Er erklärte sich bereit, uns auf unserer Jungfernfahrt zu begleiten. Wer interessiert ist an den Reiseberichten, findet diese auf www.kinette.ch. Berichte Nr. 152 – 155.

Juli/August 2019

Erstes Treffen mit Christian Huber (2. von links) in St. Quentin
Paul King, der Voreigner, weist Paul ein

Das Fahren eines Schiffes von 24m Länge und 80t Gewicht war schon etwas anderes als die Reisen mit all den Charterbooten, die wir bis dahin gemacht hatten. Paul erwies sich aber auch in diesem Bereich, wie in so vielem, als ein Naturtalent. Er lernte sehr schnell, und die Übung auf nahezu tausend Kilometern bis zu unserem künftigen Heimathafen in Ostfriesland versetzte ihn sehr bald in die Lage, die Tarahumara sicher zu manövrieren.

Auch die Anlegemanöver gelingen immer besser
Viele Schleusen sind zu bewältigen

Unser Vorhaben, in den Sommerferien die Strecke von St. Quentin bis Weener zurückzulegen, mussten wir revidieren. Zum Glück hatten wir uns schon rechtzeitig einen Liegeplatz in Holland gesichert, wo die Tarahumara bis zum Oktober bleiben konnte, wenn wir die letzte Etappe zurücklegen wollten. Das erwies sich als sehr vorausschauend.

Ankunft in Hasselt

September/Oktober 2019

In den Herbstferien nahmen wir uns dann die Zeit, den letzten Teil des Törns zu absolvieren. Unser Freund Rudi begleitete uns als Funker. Seine Segelerfahrung kam zudem der ganzen Crew zugute.

Anlegen auf der Drentse Hoofdvaart für die Nacht

Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und konnten noch viele spätsommerliche Tage genießen. Unser Törn führte uns von Hasselt über Zwartsluis, Meppel, Havelte, Bovensmilde und Groningen zunächst nach Delfzijl, wo wir unseren Lotsen für den Dollard an Bord nehmen wollten.

Unser Zuhause ist da, wo wir anlegen (Bovensmilde)
Vor dem Kunstmuseum Groningen

In Groningen legten wir einen Ruhetag ein und besuchten diese quicklebendige Studentenstadt. Das gute Wetter lies es zu, dass wir Livemusik unter freiem Himmel erleben und den Wochenmarkt genießen konnten.

Bahnhofshalle in Groningen
Liegeplatz mitten in Groningen
Ankunft in Delfzijl vor der Seeschleuse

Für die Fahrt über den Dollard hatten wir Bernhard Kießetz, einen waschechten Ostfriesen aus Weener, um Begleitung gebeten. Wir befuhren erstmalig ein tidenabhängiges Gewässer, und da man es auf dem Dollard und der Ems mit zum Teil starker Strömung zu tun hat, schien es uns sicherer, einen ortskundigen Lotsen an Bord zu haben. Die Zeit bis zu seiner Ankunft am nächsten Morgen nutzten wir für Arbeiten an Bord.

Bernhard, unser Lotse, kommt an Bord

Bernhard stieß gegen Mittag zu uns, und wir konnten Richtung Weener ablegen.

Friesischer Himmel
Durch das Emssperrwerk

Da wir die letzten zwei Stunden die Ems zu Berg gegen die Strömung fuhren, kamen wir nicht so schnell voran wie geplant. Bernhard hielt telefonisch Kontakt mit Frank, dem Schleusenwärter, so dass die Schleuse für uns vorbereitet war, als wir in Weener ankamen. Zu Pauls Schreck war jedoch nur eine Seite des Schleusentores geöffnet, da ein technischer Defekt dazu führte, dass das Tor nicht ganz zu öffnen war. Also musste gegen die Strömung durch dieses „Nadelöhr“ manövriert werden.

Ankunft vor der Schleuse Weener ( Foto Dore Kießetz)
Anlegen im Alten Hafen Weener (Foto Rudi Schinnerl)

Paul meisterte auch diese besondere Herausforderung mit Bravour. Wir legten am 5. Oktober um 18.30 Uhr im Alten Hafen Weener an und wurden gleich von Bernhards Frau Dore herzlich begrüßt.

Ein Abendessen im Hafen 55 war der Ausklang des Tages. Viele Aufenthalte in dieser schönen Location sollten folgen.

Nachdem wir Rudi verabschiedet hatten, blieben wir noch eine weitere Woche an Bord, um einiges zu erledigen. Wir wollten die Tarahumara auch hin und wieder an den Wochenenden im Winter bewohnen. Also mussten wir wir dafür sorgen, dass die Zentralheizung gewartet und der Heizöltank gefüllt wurde

Wir führten außerdem einen Ölwechsel durch. Zwei Inspektoren aus Hamburg kamen an Bord, um die „Zone 2-Zertfizierung“ (Küste) durchzuführen. Am 11. Oktober kam Paul King aus London noch einmal, um mehrere Tage lang mit uns all die technischen Details durchzugehen, für die im Sommer in St. Quentin keine Zeit war. Zwei Tage lang gingen wir all die Fragen durch, die sich uns in den letzten Monaten gestellt hatten. Wir waren ihm dankbar dafür, bekamen wir doch so wieder ein Stück mehr Sicherheit im Umgang mit unserem neuen Zuhause.

Im Dezember hielten wir uns noch einmal für ein verlängertes Wochenende an Bord auf.

Was wir nicht wussten: Es sollte für viele Monate unser letzter Aufenthalt an Bord sein.

Die Pandemie kam…..

Mai-August 2020

Viele Monate war es uns nicht erlaubt an Bord unseres Schiffes zu gehen. Während des Lockdowns wurde ein Schiff wie ein Zweitwohnsitz gewertet, den man, wie eine Ferienwohnung auch, nicht aufsuchen durfte.

Ende Mai konnten wir die Tara schließlich wieder nutzen und auch all die Dinge weiter vorantreiben, die noch zu tun waren bevor wir ab Sommer 2021 ganzjährig an Bord leben wollten. Wir unterzogen das Schiff einer gründlichen Reinigung, besserten kleine Roststellen aus, bauten die Funkgeräte mit der neuen Kennung wieder ein und beauftragten eine Firma in Weener damit, ein komplett neues EDV-Konzept für das Schiff zu erstellen. Eine neue Version von PC Navigo wurde installiert. Die Firma Pflüger erwies sich als äußerst kompetent, so dass der Internetzugang in jedem Raum reibungslos und schnell funktionierte. Wir entsorgten die alten (französischen) Gasflaschen und ersetzten sie. Gasschlauch und Anschluss wurden erneuert.

Die Sommermonate nutzten wir jedoch auch ausgiebigst für Ausflüge in die Umgebung.

Häufig fuhren wir nach Ditzum oder Greetsiel.

Ditzumer Hafen
Krabbenkutter in Greetsiel

Aber auch viele andere schöne Ziele boten sich an.

Der Kiekkasten direkt an der holländischen Grenze ist ein herrlicher Ort um Vögel zu beobachten

Kiekkasten

Natürlich ist Leer immer wieder einen Besuch wert.

Museumshafen Leer
Museumshafen Leer

Die Evenburg bei Leer mit dem englischen Landschaftsgarten ist ein wunder barer Ort um zu entspannen.

Evenburg

Freunde kamen zu Besuch an Bord.

Wolfgang mit seiner alten Liebe
Nico, der „Tankerkönig“ von der Albé
Butters

Auch die Überführung eines Kreuzfahrtschiffes auf der Ems konnten wir beobachten.

Emsüberführung

September – Dezember

Weitere Arbeiten standen an. Im Steuerhaus wurde achteraus ein Fenster erneuert. Die Gasdruckfedern der Bugklappe wurden ersetzt. Außerdem machten wir uns an die Planung des Umbaus der Bugkabine und der Renovierung des Fußbodens im Bad. Wir wollten nicht ständig eine Gästekabine freihalten, sondern eine Kabine, die sozusagen als Multifunktionsraum diente, aber auch als Schlafmöglichkeit genutzt werden konnte.

Wieder kamen viele Freunde an Bord.

Susanne und Ole
Biene und Hajo
Klaus und Rosi
Eine niedliche Nachbarin
Vor dem Flug nach Süden müssen die aber noch zulegen…

Februar 2021

Das Jahr begann mit einer Kältewelle. Bis zu minus 20 Grad wurden angekündigt, und so entschlossen wir uns, diese Zeit auf jeden Fall an Bord zu verbringen, Heizöl nachzutanken und darauf zu achten, dass weder Strom noch Heizung ausfallen würden.

Eingefroren
Morgendlicher kühler Blick aus dem Fenster der Kombüse
Fast genug zum Skifahren an Deck
Winterfreuden im Alten Hafen Weener

Die Schlittschuhläufer im Hafen hatten einen Riesenspaß.

Der Aufenthalt an Bord in dieser eisigen Zeit erwies sich als warm und komfortabel. So waren wir nun sicher, auch härtere Winter gut auf der Tara verbringen zu können. Allerdings hatten wir Druckverlust in der Heizung. So beschlossen wir, im Sommer bevor wir endgültig ablegen würden, den 17 Jahre alten Brenner gegen einen neuen, effizienteren austauschen lassen.

Wir vertrieben uns die Zeit mit langen Spaziergängen, lesen, Musik hören und fotografieren. Alle Restaurants waren geschlossen. So verbrachten wir die Abende an Bord und genossen die Ruhe.

Papenburg – auch die Friederike steckt im Eis fest
Die Sonne wärmt nicht wirklich

Ab Mitte Februar hatten wir frostfreies Wetter mit Temperaturen um 7 Grad tagsüber. Die heftigste Kälte war überstanden.

März /April 2021

Als nächstes Vorhaben stand die Beschäftigung mit unserem Kran an. Die Fa. Dirksen aus Emden kam, um ein neues Stahlseil in den Kran einzuziehen.

Die Firma Hakens aus Weener wurde mit der Erneuerung des Fußbodens in der Bugkabine und im Bad beauftragt.

Die Sitzmöbel im Salon wurden ausgetauscht und die Gästebetten in der Bugkabine ausgebaut.

Ein neues Stahlseil wird eingezogen
Nico fasst beim Umzug mit an
Die Möbel werden mit dem Kran durch das Oberlicht gehoben
Das neue Sofa steht

Mai 2021

Die „heiße Phase“ des Umzugs begann. Vieles musste nun organisiert werden. Der Aufbau der Blechhütten auf dem Heuboden in Ehrsten, wo wir Dinge staubgeschützt einlagern wollten, die wir nach unserem Leben an Bord noch brauchen würden. Viele Fragen galt es zu beantworten. Was wollten wir endgültig weggeben? Was würden wir an Bord noch haben wollen? Was wollten wir auf jeden Fall behalten? Die Zeit lief uns allmählich davon. Am 1. Juni sollte die Schlüsselübergabe für unser Haus erfolgen.

Unsere Bibliothek mit ca. 7000 Bänden reduzierten wir auf ca. 3000 Bücher, von denen wir uns nicht trennen konnten.

Unsere Kunstsammlung mit Bildern und Skulpturen wollten wir natürlich einlagern.

Die Bibliothek ist weitgehend aufgelöst
Noch ist es aufgeräumt
Es wird ungemütlicher im Haus
Die meisten Dinge sind verpackt
Ein letzter Blick vom Balkon. Schön – aber immer derselbe

Juni 2021

Im Juni erfolgte unser endgültiger Einzug an Bord. Die Auflösung unseres Hauses hatte sich als ein echter Kraftakt erwiesen, von dem wir uns in Weener erstmal erholen mussten.

Greta an Bord

Unsere größte Sorge beim Umzug galt unserer Katze Greta. Wie würde die alte Dame den Wechsel der Umgebung verkraften? Was muteten wir ihr zu? Wir holten sie aus einem herrlichen Garten und einem schönen großen Haus an Bord eines Schiffes. Katzen und Wasser? Würde das gut gehen?

Nach einer anstrengenden Autofahrt von Gudensberg nach Weener, während der sie drei Stunden laut protestierte, war es endlich so weit.

Uns fiel ein Stein vom Herzen, als wir merkten, dass sich Greta überaus schnell anpasste und einlebte. Sie erkundete erst das Schiff und am nächsten Tag bereits die nähere Umgebung im Hafen.

Immer was los im Hafen
Auf Strömungsgewässern lieber mit Rettungsweste

Wie sich zeigen sollte, hatte sie auch während der Fahrt keine Angst. Das Motorengeräusch erschreckt sie nicht, und an jedem neuen Liegeplatz warten neue Abenteuer. Das Leben als Schiffskatze gefällt ihr. Das kann man ganz deutlich beobachten.

Auf großer Fahrt

Sie genießt es ganz offensichtlich, wie wir, auf ihre alten Tage noch einmal Spannendes zu erleben.

Im Juni bestellten wir auch unsere neue Energiezentrale: 12 Batterien. Man sagte uns 6 Wochen Lieferzeit zu. Dass daraus ein erheblich längerer Zeitraum werden würde, wussten wir zu dieser Zeit noch nicht.

Zunächst fuhren wir auf eine Werft nach Delfzijl für den Einbau der neuen Heizung.

Auf der Werft in Delfzijl

Alles ging glatt, und so kehrten wir mit unserer nagelneuen Heizung zurück nach Weener. Wir warteten auf unsere Batterien. Warteten und warteten und warteten….

Juli 2021

Wieder unternahmen wir viele schöne Ausflüge in Ostfriesland und nach Holland.

Groningen macht glücklich
Schifffahrtsmuseum Groningen
Schloss Lütetsburg
Schlosspark Lütetsburg
Schlosspark Lütetsburg

Lütetsburg ist ein wunderschöner englischer Landschaftsgarten in Privatbesitz.

Meyerwerft Papenburg

Zu Kreuzfahrten mit diesen Riesenschiffen mag man stehen wie man will. Die Ingenieursleistung beim Bau ist auf jeden Fall beeindruckend.

Silberminiaturen im Ostfriesischen Landesmuseum Emden
Ostfriesisches Landesmuseum Emden
Historisches Museum Aurich
Historisches Museum Aurich
Bourtange (NL)

Bourtange ist eine interessante bewohnte ehemalige Festung in den Niederlanden. Sie ist eine der wenigen Festungen in Europa, die nach fast vollständigem Verfall in den letzten Jahrzehnten wieder aufgebaut wurde. Im Jahre 1593 wurde sie fertiggestellt und im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges immer wieder verändert.

Heute ist die Festung eine touristische Attraktion. Hier kann man eine Synagoge aus dem Jahr 1842 besichtigen. Neben einem Informationszentrum, diversen Museen, Restaurants und Cafés gibt es dort auch ein Hotel.

Bourtange (NL)
Hauptkanal Papenburg

Papenburg ist wohl insbesondere durch die Meyerwerft bekannt. Freitags findet um den Hauptkanal herum immer ein stimmungsvoller Wochenmarkt statt, den wir stets gern besuchten.

Marinemuseum Wilhelmshaven

Historisch und technisch interessant ist das Marinemuseum Wilhelmshaven. Wenngleich eine gewisse Beklemmung beim Betrachten des Kriegsgeräts stets dabei ist…

Aquarium Wilhelmshaven

August 2021

Qunst im Qstall bei Catharina und Hilmar in Ferstenborgum
Qunst im Qstall
Qunst im Qstall
Qunst im Qstall mit Livemusik

Catharina und Hilmar Bockhacker veranstalteten „Qunst im Qstall“ auf ihrem wunderschönen Gulfhof in Ferstenborgum bei Weener. Viele Künstler waren eingeladen und stellten ihre Werke aus. Die große Scheune wurde stimmungsvoll beleuchtet, und die Band „Umbrella Sky“ sorgte für musikalische Unterhaltung. Wir genossen eine wunderbare Zeit dort.

Weiterhin warteten wir auf unsere neuen Batterien, die wir eigentlich einbauen wollten, bevor wir uns auf den Weg nach Potsdam für den Winter machten. Schließlich stellte sich heraus, dass der LKW, der die Batterien von ihrem Produktionsort in Griechenland nach Deutschland bringen sollte, in Rumänien „verschollen“ war…

Krabbenkutter verlässt den Hafen in Greetsiel

Also mussten wir uns weiterhin in Geduld üben. In der schönen Umgebung, in der wir lagen, fiel uns das allerdings nicht schwer. Es gab immer etwas zu sehen und zu erleben.

Elke und Rainer zu Besuch an Bord
An der Schleuse Weener
Susanne und Susanne
Orgelvorführung im Organeum Weener

Das Organeum Weener ist ein äußerst sehenswertes Ort. In einer prunkvollen Villa aus dem 19. Jahrhundert befindet sich eine bedeutende Sammlung historischer Tasteninstrumente. Drei Dutzend klingende Exponate, Hausorgeln, Orgelmodelle, Cembali, Clavichorde und Hammerklaviere eröffnen ein Spektrum von der Renaissance bis zur Spätromantik. Es empfiehlt sich, das Organeum mittwochs um 15.00 Uhr zu besuchen und sich einer Führung anzuschließen, wenn viele Instrumente zum Klingen gebracht werden.

Paul hilft bei der Luftzufuhr
Allein die Villa ist den Besuch schon wert
Blick vom Getreidesilo auf Hilmars Biergarten Hafen 55 – ein prominenter Liegeplatz
Klaus, Bernhard und Christa
Nico und Nana mit Bordhund Butters

September 2021

Der Sommer ging allmählich zur Neige, und noch immer waren unsere Batterien nicht an Bord. Wir hatten nun aber allmählich Reisefieber, wollten wir doch endlich auf Fahrt gehen, obgleich es uns in Ostfriesland gut gefiel und wir inzwischen fast schon richtige Weeneraner geworden waren.

Nun hieß es Abschied nehmen von vielen Menschen, die uns lieb geworden waren.

Das Wetter war noch sommerlich und die Aussichten ebenfalls gut. Wir entschlossen uns also, am 14. September endgültig abzulegen und uns die Batterien unterwegs an den Mittellandkanal oder aber spätestens nach Potsdam liefern zu lassen. Das sollte sich als die richtige Entscheidung herausstellen.

Erstes Verladen unseres Autos an Bord
Geschafft!
Abschied aus Weener (Foto Jürgen Sattler)
Vorläufig letzte Schleusung in Weener (Foto Jürgen Sattler)

Die erste Nacht auf unserem Weg nach Potsdam verbrachten wir hinter der Schleuse Herbrum, der letzten tidenabhängigen Schleuse. Von nun an konnten wir ohne den Einfluss der Gezeiten planen.

Der „Goldfischarm“ an der Ems – Natur pur

Der nächste Tag führte uns nach Haren, wo wir einen der wenigen Yachthäfen auf unserem Törn anfuhren.

Man erwartete uns schon, da wir uns im Hinblick auf die Länge unseres Schiffes bereits vor einigen Tagen angemeldet hatten.

Tags darauf fuhren wir nach Lingen, wo wir unseren alten Freund Rudi Schinnerl trafen und mit ihm mal wieder einen lustigen Abend verbrachten. Der alte Hafen Lingen hat zwar keinerlei Einrichtungen, aber die brauchen wir mit der gut ausgerüsteten Tara auch nicht. Dafür liegt man dort ruhig und kostenlos.

Im Yachthafen Haren
Übernachtung im Oberwasser der Schleuse Altenrheine
Warten auf die Schleusung mit den „Großen“ vor der Schleuse Bevergen

Für die Schleuse Rodde und die Schleuse Bevergen benötigten wir insgesamt 6 Stunden Wartezeit! Immer wieder kamen Berufsschiffe und Kreuzfahrtschiffe, die stets Vorrang haben. Da heißt es: Gelassen bleiben. Zeit haben wir mehr als genug…

Schließlich bogen wir in den Mittellandkanal ein und verbrachten eine Nacht im Stichkanal von Ibbenbüren. Ein schöner, ruhiger Liegeplatz in der Natur mit Haubentauchern und Kormoranen.

Der nächste Stopp würde in Bramsche sein, wohin wir uns die Schiffbatterien bestellt hatten. Außerdem wollten wir dort zwei Ruhetage einlegen und das Tuchmachermuseum besuchen.

Die Batterien sind da!!
Durch die Ladeluke in den Maschinenraum
Tuchmachermuseum Bramsche

Im Tuchmachermuseum werden noch immer auf über 100 Jahre alten Maschinen Wolldecken hergestellt. Wir hatten das Glück, die Tuchfabrik im Rahmen einer privaten Führung zu besuchen. Viele der Maschinen ließ man für uns laufen, was uns natürlich besonders freute. Ein lebendiges Museum also, in dem immer noch produziert wird.

Viele Maschinen ließ man für uns laufen

Der Wettergott sollte uns weiterhin wohlgesonnen bleiben. Über Bad Essen erreichten wir Minden und überquerten hier die Weser.

Auf dem Mittellandkanal bei Minden über die Weser
Herbstabend auf dem Mittellandkanal
16 m Hub in der Schleuse
Zum Glück gibt`s Schwimmpoller
Es lohnt sich früh aufzustehen

Oktober 2021

Auch in Hannover wollten wir einige Tage verbringen. Unsere Freunde Britta und Jürgen kamen an Bord. Außerdem würde es eine gute Gelegenheit sein, einmal wieder die Herrenhäuser Gärten zu besuchen.

Die große Fontäne in den Herrenhäuser Gärten
Grotte (Niki de St. Phalle)
Noch blüht es…

Einen Besuch in den Herrenhäuser Gärten sollte man spätestens im September planen, da zu diesem Zeitpunkt bereits die Bepflanzung, obgleich noch prächtig blühend, abgeräumt wird.

Abendstimmung am Mittellandkanal in Hannover

Unsere nächste Station sollte Wolfsburg sein, wo Sigi und Dorothee an Bord kamen. Wir fanden einen exklusiven und sehr zentralen Liegeplatz direkt gegenüber der Autostadt.

Übernachtung gegenüber der Autostadt
PKW ohne Fahrer – das Auto der Zukunft?
Futuristischer Pavillon in der Autostadt (Porsche)

Ein Besuch der Autostadt Wolfsburg lohnt sich, schon allein wegen der vielen alten „Schätzchen“, die dort zu bewundern sind. Von der „Tin Lizzy“ bis zum Jaguar E ist alles zu sehen.

Schon gewusst? Das meist verkaufte Produkt von Volkswagen ist kein Auto, sondern die VW-Currywurst.

Bei Magdeburg über die Elbe
Elbüberquerung
Angekommen in Burg bei Magdeburg
Dom zu Magdeburg (Westfassade)

In Magdeburg ist natürlich der berühmte Dom als herausragende Sehenswürdigkeit zu nennen. Unser erster Besuch führte uns dorthin. Die Dimensionen dieses sakralen Bauwerks sind beeindruckend. Aber auch die vielen Details im Innern sind höchst interessant. 300 Jahre dauerte die Errichtung des neugotischen Bauwerks. Es wurde mit der Fertigstellung der Türme im Jahre 1520 vollendet.

Gotische Ostseite und romanische Südseite des Kreuzgangs
Statue des Heiligen Mauritius
Schlichte Schönheit
Hundertwassers „Grüne Zitadelle“
Dom zu Brandenburg

Unsere letzte Station vor unserem Ziel Potsdam sollte Brandenburg an der Havel sein. Die Stadtmarina bot uns einen schönen Liegeplatz für drei Tage an, von dem aus wir die Stadt gut zu Fuß erkunden konnten. Susanne und Ole hatten uns von Ketzin aus bei strahlendem Sonnenschein über die Havelseen dorthin begleitet.

Über die Havel
Die Glienicker Brücke in Sichtweite
Fast am Ziel…

„Dann gingen wir ankerauf und segelten auf eine schöne Brücke zu, die Glienicker Brücke.“ (H.M. Doughty, Mit Butler und Bootsmann, 1890)

Winterquartier erreicht

November 2021

Der November brachte noch viele sonnige Tage, so dass wir Potsdam und Umgebung ausgiebig genießen konnten.

In der Marina Am Tiefen See
Winterliche Abendstimmung im Babelsberger Park

„Wir kreuzten auf dem Tiefen See. Dann nahmen wir das Segel herunter, um am Ufer festzumachen. Obwohl wir dicht an einer Brücke lagen, hätten wir uns keinen besseren Liegeplatz wünschen können, ….still wie das Land mit schönem sauberen Wasser.“ (H.M. Doughty, Mit Butler und Bootsmann, 1890)

Die dunkle Jahreszeit beginnt

„A twist of moonlight on the quiet lake,

Whose small waves on the silver sanded shore

Whispered of peace“ (H.M. Doughty, Our Wherry in Wendish Lands)

Schloss Caputh
Porzellansammlung im Schloss Caputh

Wir genossen den Winter mit vielen kulturellen Veranstaltungen. Musik, Theater und Museumsbesuche standen mehrmals wöchentlich auf dem Programm. Nach der langen Zeit der Pandemie waren wir regelrecht ausgehungert. Was für ein Genuss, in der Nähe von Berlin zu wohnen und gleichzeitig an so einem exklusiven Ort wie der Marina in Potsdam zu leben!

Dezember 2021

Die Tara mit Weihnachtsbeleuchtung

Das Jahr neigte sich mit großen Schritten dem Ende zu.

Die Weihnachtsfeiertage verbrachten wir bei unseren besten Freunden, Susanne und Ole, in der alten Heimat. Wie immer war das Gänseessen ein voller Erfolg mit vielen lieben Freunden.

Weihnachten bei Freunden

Wir trafen viele alte Freunde, mit denen wir eine schöne Zeit verbrachten. Das wunderbare Winterwetter nutzten wir für Spaziergänge im Park von Schloss Wilhelmsthal und auf dem Dörnberg.

Raureif im Park Wilhelmsthal
Schloss Wilhelmsthal bei Calden

Ja, auch das Kasseler Umland hat viel Schönes zu bieten!

Wir verabredeten, den Jahreswechsel bei uns an Bord zu verbringen. Leider verhinderte dies mal wieder die Pandemie…

„Grünes Gitter“ im Park Sanssouci, Detail

Wir verbrachten den Jahreswechsel zu zweit an Bord und ließen es uns gut gehen. Lange, intensive Gespräche, in denen wir das vergangene Jahr Revue passieren ließen, viel Musik und ausgezeichnetes Essen waren unser Silvesterprogramm. Was wollten wir mehr? Wir langweilen uns nie miteinander und finden es nach so langer Zeit der Partnerschaft immer noch interessant und spannend uns auszutauschen. Wir diskutieren engagiert und leidenschaftlich und sind dabei wirklich nicht immer einer Meinung. Aber natürlich seelenverwandt…Was für ein Glück, eine solch große Liebe zu leben!

Park Babelsberg
Flatow Turm im Park Babelsberg

Wir lieben es,, in den Potsdamer Parks spazieren zu gehen. Das wunderbare Herbstwetter lässt die Laubfarben erstrahlen. Immer wieder faszinieren die Blicke auf das Wasser und verschiedene kunstvolle Bauwerke.

Schloss Babelsberg
Der Herbst leuchtet
Blick vom Schloss Babelsberg auf die Glienicker Brücke
Gotische Bibliothek am Heiligen See mit Marmorpalais im Hintergrund
Schlosspark Glienicke
Neue Nationalgalerie
As much Mies as possible…
Sonderausstellung Alexander Calder

Im November verbringen wir einen Nachmittag in der wunderbar renovierten Neuen Nationalgalerie. Die Sonderausstellung mit Calders Skulpturen ist grandios. Seine Werke sind wie geschaffen für diesen Ausstellungsort.

Für mich war es die schönste Ausstellung dieses Winters.

Calder forever….

Die Verspieltheit der kinetischen Skulpturen ist faszinierend
En miniature
Sonja (Christian Schad)

Im Souterrain ist eine Auswahl der Werke der Sammlung des Hauses zu sehen. Alles, was Rang und Namen hat in der Neuen Moderne, ist vertreten.

Frauenkopf (Alexej von Jawlenski)
Die Skatspieler (Otto Dix)
Frauenkopf (Rudolf Belling)

Wie schön, dass so viele Kunstwerke, die von den Nazis als „entartet“ verfemt waren, die Zeit und den Krieg überdauert haben. Die Sammlung der Neuen Nationalgalerie ist atemberaubend.

Eiffelturm (Robert Delaunay)
Potsdamer Platz (Ernst Ludwig Kirchner)

Im Humboldtforum kann man ebenfalls viel Zeit verbringen. Die Restitutionsdebatte bestimmt die gesamte Präsentation.

Der „Spiegel“ fragte in einem Artikel provokant:“ Zurückgeben? An wen? An die Clans?“ Eine solche Frage muss diskutiert werden. Benin hat vor langer Zeit schon angekündigt, ein für die Öffentlichkeit zugängliches Museum für die Bronzen zu bauen. Passiert ist bis jetzt nichts. Die Befürchtung, dass die Kunstwerke im Privatbesitz einiger reicher Clanmitglieder verschwinden, scheint berechtigt.

Im Humboldtforum (Westafrika)
Im Humboldtforum (Westafrika)
Im Humboldtforum (Ozeanien)
Im Humboldtforum (Halsschmuck, Westafrika)

Jagdschloss Grunewald

Januar 2022

Das Winterwetter entwickelte sich mild, was dazu führte, dass die Heizkosten im Rahmen blieben.

Wir setzten unsere Exkursionen fort, machte lange Spaziergänge, besuchten Museen und Galerien.

Die heiteren Abende mit unseren neuen Freunden in der Marina waren ganz wunderbar. Wir genossen gutes Essen, führten viele interessante Gespräche und amüsierten uns bei Spielen.

Auf der Pfaueninsel
Auf der Pfaueninsel

Die Ausflugsziele um Potsdam sind schier unerschöpflich. Das Jagdschloss Grunewald, die Pfaueninsel, Schloss Marquardt, Schloss Paretz etc. …

Auf der Pfaueninsel
Das Neue Palais

Im Januar genossen wir einige kalte, klare Wintertage mit schönem Licht.

Blick durch das „Grüne Gitter“
Auf der Pfaueninsel
Park Sanssouci
Alte Brücke im Park von Schloss Marquardt
Schloss Marquardt

Schloss Marquardt wird oft als Drehort gewählt. Aktuell wurden hier Szenen des Films „Spencer“ gedreht. Steven Spielberg und Tom Hanks waren auch schon hier.

Februar 2022

Schloss Caputh

Im Februar kamen Clemens und Peter an Bord. Ihre alten Schiffe liegen im Historischen Hafen Berlin. Wir hatten einen lustigen und anregenden Tag zusammen und freuten uns über diese neuen Kontakte.

März 2022

Anfang März flog ich nach Venedig, um Freunde zu besuchen, die sich dort ein Haus gekauft haben, das sie derzeit renovieren. Die Reise war eine willkommene Abwechslung, und der Ortswechsel half mir meine Gedanken zu ordnen. Eine wunderbar intensive Zeit in Italien. Ich arbeitete in Haus und Garten und hatte zudem noch Gelegenheit, durch die Serenissima zu streifen, was zu schönen Erlebnissen führte…

Sehnsuchtsort

kryptische botschaft

tauschen mit dem fremden freund

serenissima

azur, azur, azur
Peter an Bord der „Gertrud“

Wir statteten nach meiner Rückkehr aus Venedig Peter im Historischen Hafen einen Besuch ab – um uns die Grafikwerkstatt an Bord seiner „Gertrud“ anzusehen – und waren schwer beeindruckt!

Peter in seiner Werkstatt
Ein faszinierender Ort
Drucken als sinnliche Tätigkeit
Die „Gertrud“ im Historischen Hafen Berlin
Die „Käte S.“ im Historischen Hafen

Die „Käte S.“ ist das Schiff von Clemens. Sie könnte fast die kleine Schwester der „Tarahumara“ sein.

„When shall we three meet again? In thunder, lightning or in rain…“ (Macbeth)

Der Frühling ist leider auch die Zeit des Abschiednehmens. Tony und Gerda von der „Ottoland 2“ gehen auf die letzte Fahrt Richtung Westen. Sie müssen das Schiff nach Emden überführen, wo es der neue Eigner Ende April in Empfang nehmen wird. Wehmütig gehen sie nach 24 Jahren an Bord nun endgültig wieder in Holland an Land. Wir haben ihnen empfohlen, vorher noch ein paar entspannte Tage in Weener zu verbringen, das für sie auf der Strecke liegt.

There ain´t nothing you can do…(V. Morrison)

Abschied von Tony und Gerda

Die „Ottoland 2“ läuft ein letztes Mal aus der Marina Am Tiefen See aus
Abschied von Freunden
Gute Reise

Partir c`est mourir un peu…

Ein wenig traurig verabschieden wir uns von lieb gewonnenen Freunden. Auf dem Wasser werden wir die beiden nicht mehr sehen. Aber ein Besuch bei ihnen in Holland ist für das nächste Jahr schon eingeplant. Wir wünschen Tony und Gerda alles Liebe und ein schönes Leben als „Landratten“ in ihrem neuen Zuhause.

Tony an Bord der „Ottoland 2“

Jolf, Jakuv und Günther Schneider kamen zu Besuch an Bord. Leider war meine alte Freundin Liesel nicht dabei.

Jolf, Jakuv und Günther

Zur Vorbereitung der Fahrsaison nahmen wir Kontakt zu den Hafenmeistern in Schwerin und Waren auf und sahen uns vor Ort die Liegemöglichkeiten für Juli und August an.

Waren an der Müritz
Dampfschifffahrt in Waren

Sowohl Schwerin als auch Waren haben ideale Liegeplätze für ein Schiff unserer Größe. Die Hafenmeister sind sehr hilfsbereit und sichern uns zu, auch in der Hochsaison Platz für uns zu schaffen. Das hört sich doch gut an!

So sind wir bestens vorbereitet. Die Saison kann beginnen.

Mit Elke und Rainer im Neuen Garten

Wieder bekamen wir Besuch von Elke und Rainer. Sie blieben fast eine Woche in Potsdam. Wir besuchten ein Musical, machten lange Spaziergänge und gingen in gute Restaurants. Eine heitere und intensive Zeit mit unseren Freunden.

Auch Hilmar kam aus Weener für ein paar Stunden an Bord. Das war schön! Leider hatte er seine Frau Catharina nicht mitgebracht. Ich werde aber mit ihr im Sommer die documenta besuchen. Darauf freue ich mich sehr…

Sekretär im Tiergarten Berlin
Im Babelsberger Park
Mit Margret vor dem Babelsberger Schloss

Margret kam für zwei Tage an Bord. Wir waren viel unterwegs, um ihr die wunderbare Umgebung zu zeigen. Zusammen besuchten wir auch die Königliche Gartenakademie in Dahlem.

Ethnologische Sammlung im Humboldtforum

Das Humboldt Forum ist ein Ort, an dem man viele interessante Stunden verbringen kann. Die Restitutionsdebatte und Kolonialismuskritik ist in vollem Gange….

Im Botanischen Garten Berlin

Der Frühling kam, die Natur erwachte. Der März brachte wunderbar warme Tage. Cappuccino und Eisbecher im Straßencafé. Sundowner auf dem Achterdeck!

Der Botanische Garten Berlin ist besonders um diese Jahreszeit einen Besuch wert. Wo könnte man die Kraft des Frühlings intensiver fühlen?

Im Botanischen Garten

Aaron kam uns besuchen. Die Freude war groß, da wir uns sehr lange nicht gesehen hatten. Wir verbrachten ein paar schöne Tage mit ihm.

Aaron zu Besuch an Bord

April 2022

Der Sommer kann kommen…

Wir sind intensiv mit den Vorbereitungen unserer Abreise beschäftigt. Wann wollen wir fahren? Wohin können wir trotz einiger Schleusensperrungen? Zum Glück sind wir sehr unabhängig und flexibel in unserer Planung. Wann genau wir ablegen, steht noch nicht fest. Am 19.4. muss ich noch eine ärztliche Untersuchung zur Verlängerung meines Schiffspatents durchführen lassen. Ob wir in den Osterferien losfahren, hängt auch davon ab, wieviel Verkehr auf dem Wasser ist. Uns drängt nichts außer unserer Neugier auf Neues. So könnten wir auch nach Ende der Ferien starten. Wir werden das kurzfristig entscheiden.

schlaflos irritiert

fragen fallen aus der zeit

wiederbegegnung?

Natürlich sind wir voller Vorfreude auf die Saison. Gleichzeitig spüren wir Abschiedsschmerz. Wir sind sozusagen ein wenig „portlag“. In der Marina haben wir uns für viele Monate sehr wohl und zu Hause gefühlt. Noch einmal genießen wir Theater, Ausstellungen, Jazz- und Klassikkonzerte. Ein besonders schöner Veranstaltungsort ist der Nikolaisaal in Potsdam, den wir mehrmals besuchten. Aber jetzt locken neue Eindrücke unterwegs, auf die wir sehr gespannt und neugierig sind.

Große Vorfreude

Wir haben uns entschlossen, noch einige Tage in Potsdam zu bleiben. Das Tingvall Trio gibt ein Konzert im Nikolaisaal. Das möchten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Voraussichtlicher Termin für unseren Abschied ist der 26.04.. Der Vorteil ist, dass dann auch die Osterferien in Berlin und Brandenburg zu Ende sein werden und nicht mehr so viel Verkehr auf dem Wasser sein wird.

Der Winter ist vorüber. Wir hatten Glück, da längere Frostperioden ausgeblieben waren. Angesichts der gestiegenen Energiekosten konnte uns das nur recht sein. Nun bekommen wir allmählich wieder Fernweh, obgleich wir in der Marina Am Tiefen See in Potsdam sehr gut und zentral lagen. Aber wir haben uns kein Schiff gekauft, um damit im sicheren Hafen zu bleiben.

Nach einem wunderbaren Kulturwinter 2021/22 mit Theater, Oper, Konzerten, zahlreichen Museumsbesuchen und vielen lebendigen Begegnungen mit alten und neuen Freunden, freuten wir uns nun darauf wieder unterwegs sein zu können. Jetzt, da es Chören endlich wieder erlaubt war ohne Abstand zu singen, was ich so lange vermisste, jetzt, da ich endlich einen Saxophonlehrer gefunden hatte, legten wir ab.

Jedoch: Ein halbes Jahr Reisen auf dem Wasser lag vor uns. Was für eine herrliche Aussicht! Unser erstes Ziel in dieser Saison sollte die Peene, der „Amazonas des Nordens“, sein, ein Naturparadies, von dem wir schon so viel gehört hatten.

Unser Törn begann etwas holprig, da wir eine Woche im Servicehafen Oranienburg festlagen. Der Generator lief heiß. Unter diesen Umständen wollten und konnten wir natürlich nicht weiterfahren und unser Vorhaben, an Plätzen in der Natur ohne Stromversorgung zu liegen, in die Tat umsetzen. Nun ist dieser Hafen gegenüber dem Schloss ein guter Liegeplatz mit außerordentlich freundlichen und hilfsbereiten Hafenmeistern. Das machte den Aufenthalt angenehm. Der Schlosspark und das Schloss sind unbedingt einen Besuch wert. Im April blühen tausende Narzissen und Tulpen. Das Schlossmuseum hat eine besondere Sammlung von feinem chinesischem Porzellan, die sehr sehenswert ist. Sensationell sind die riesengroßen Tapisserien, die teilweise in bemerkenswert gutem Erhaltungszustand sind. Nicht einmal das Victoria & Albert hat Vergleichbares zu bieten. Wir waren die einzigen Besucher an einem Wochentag, so dass das Personal viel Zeit hatte unsere Fragen zu beantworten.

Im Schlosshafen Oranienburg
Tapisserie im Schlossmuseum
Schloss Oranienburg

Kulinarischer Tipp für Oranienburg:

Restaurant für Liebhaber asiatischer Küche: Geisha, Bernauer Str. 6 , Tel. 03301 203638. Alles wird frisch zubereitet. Kein Vergleich zu den herkömmlichen Chinarestaurants. Telefonische Reservierung empfohlen. Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Unbedingt probieren: Mango-Salat

Mai 2022

Schließlich war die Ursache für die Überhitzung des Generators gefunden. Ersatzteil für 5 € bestellt, Problem behoben. Wenn es doch immer so einfach und kostengünstig wäre…

Also konnten wir Oranienburg verlassen und vor der Schleuse Liebenwalde die nächste Nacht verbringen. Unsere Schweizer Freunde Bernadette und Heinz Gubler waren mit Ihrem Wohnschiff Dagens 2 bereits vorausgefahren und konnten uns, quasi als Scouts, die geeigneten Liegeplätze für Schiffe unserer Größe nennen. Sie hatten echte Geheimtipps auf Lager und suchten stets Plätze aus, an denen unsere Katze Greta leicht ihren Landgang genießen konnte. Diesen Liegeplatz in Liebenwalde hätten wir sonst nie gefunden.

Der Wechsel vom Trubel der Stadt zu spannenden Naturerlebnissen in der Stille der Einsamkeit war ein großer, interessanter und spannender Kontrast, den wir nur deshalb empfinden und genießen konnten, weil wir uns wieder auf den Weg gemacht hatten. Wir vermissten das urbane Leben nicht. Dennoch werden wir den nächsten Winter wieder in Potsdam verbringen. Das Landleben in der dunklen Jahreszeit ist dann doch unsere Sache nicht.

Die frühen Morgenstunden an Bord sind unvergleichlich. Der aufsteigende Dunst, die sich allmählich zeigende Sonne und der beginnende Vogelgesang machen das Leben auf dem Wasser einzigartig.

Smoke on the water

sternaugenträume

silbersee reflektierend

die kajütenwand

Wir sind schon immer mit großer Begeisterung gereist und lieben es unterwegs zu sein. Das Leben zu einer Reise ohne irgendwelchen Zeitdruck gemacht zu haben, ist natürlich ein großer Luxus. Dessen sind wir uns täglich bewusst. Das Schiff ist einer Insel vergleichbar. Eskapismus? Na klar – und wir genießen ihn!

Unser Freund Hilmar bezeichnet uns als „Rumtreiber“. Das trifft ihn ziemlich gut, unseren Lebensstil. Wir lassen uns von unserer Neugier treiben, oft ohne konkretes Ziel, was das Reisen besonders spannend macht. Wir vagabundieren, streunen, schweifen, strolchen, zigeunern, stromern…

Wie könnte man freier leben? Außer der Tara mit allem, was darauf ist und unserer (eingelagerten) Kunstsammlung und Bibliothek haben wir so gut wie keinen materiellen Besitz mehr. Ein wunderbarer Zustand!

Im Frühling mit dem Schiff zu reisen, ist einfach großartig. Es ist absolut leer auf den Wasserstraßen. Liegeplätze zu finden ist kein Problem, und Wartezeiten an den Schleusen gibt es so gut wie nie.

fische zeichnen still

silberkreiskonzentrisch klar

im grünen wasser

An beiden Ufern des Oder-Havel-Kanals finden sich zahlreiche Nagespuren von Bibern. Es muss sehr viele davon geben. Erstaunlich ist es, dass sie Bäume von beachtlichem Durchmesser (bis zu einem Meter!) umlegen können, die dann möglicherweise den Kanal blockieren. Also muss regelmäßig kontrolliert werden. Wir haben noch keines dieser nachtaktiven Tiere zu Gesicht bekommen. Vielleicht haben wir Glück, wenn wir einmal in der Dämmerung auf Fotomotivsuche gehen.

Nagespuren

Wir lieben es, auf dem Wasser mit geringer Geschwindigkeit dahin zu gleiten, wenn wir kaum jemandem begegnen. Es hat etwas Meditatives und ist vergleichbar mit meinen täglichen Tai Chi Übungen an Deck. Extrem entspannend und Glückshormone freisetzend!

den himmel stützen

die wolken kraftvoll teilen

glücklich in den tag

Auf dem Weg Richtung Stettin kommen wir an das Schiffshebewerk Niederfinow. Ein interessantes Erlebnis, hier 36 m mit dem Lift zu fahren. Das Bauwerk ist ein geschütztes Industriedenkmal und erhielt 2007 die von der Bundesingenieurskammer erstmals verliehene Auszeichnung „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Es ist ein wunderschönes Gebäude mit beeindruckender und höchst ästhetischer, filigraner Stahlkonstruktion, die Paul als Metallbildhauer natürlich besonders anspricht.

Das Hebewerk ist jedoch in die Jahre gekommen, und Probleme treten immer häufiger auf. So hängen wir auch prompt darin fest zusammen mit einem großen Schubverband, da ein Tor weder geöffnet noch geschlossen werden kann. Wir wären nicht die Ersten, die im Hebewerk übernachten müssten, bis das Problem durch die Mechaniker gelöst sei, teilt man uns lakonisch mit. „Das ist ja mal ein ausgefallener Liegeplatz“, denke ich mir und freue mich schon auf einen lustigen Abend mit den polnischen Berufsschiffern. Nach einer halben Stunde kommt aber doch Bewegung auf, und wir sind schnell abwärts befördert. So verlassen wir den Ort, und Paul gibt Gas. Zum Glück sieht er noch rechtzeitig die WAPO mit der Radarmessung am Ufer. Hier sind 4 km/h vorgeschrieben. Die hat man selbst mit so einem Bummelboot wie der Tara leicht überschritten. Natürlich waren wir schneller. Man verfolgt uns nicht. Möglicherweise bekommen wir aber demnächst Post.

Schiffshebewerk Niederfinow
Warten auf den Lift
Zu Tal

Der kleine Ort Oderberg liegt idyllisch und hat eine winzige Marina sowie ein Binnenschifffahrtsmuseum zu bieten. Wir werden es auf der Rückreise besuchen und entscheiden uns, hier nur eine Nacht zu verbringen.

Abendstimmung

mondstillezeiten

vom schwarzen schiffsbug tropft das

abendhimmelrot

Unsere Lady fühlt sich auch auf fremden Schiffen wohl

Unsere Greta muss schon in einem früheren Leben Schiffskatze gewesen sein. Nach 14 Jahren in Haus und Garten hatte sie sich bereits innerhalb weniger Stunden an Bord eingelebt. Sie streift anfangs nachts durch den Weener Hafen, kommt immer wieder zurück und scheint sich von Anfang an nicht nur mit ihrem Schicksal abzufinden, sondern sich sehr wohl zu fühlen. All unsere Sorgen darüber, was wir unserer Seniorin zumuten, zerstreuten sich sofort. Sie zeigt sich äußerst neugierig und abenteuerlustig. Auf Reisen springt sie bereits an Land bevor wir angelegt haben und kartiert die neue Umgebung genauestens, wie das nur Katzen zu tun vermögen. Einer ihrer Lieblingsplätze ist ganz vorne an Deck, wo sie sich während der Fahrt wie eine Galionsfigur platziert und sich den Wind um die Nase wehen lässt.

Was für ein fidel-felides Leben an Bord! Sie ist die beste Reisegefährtin, die wir uns vorstellen können. Äußerst anpassungsfähig, pflegeleicht und manchmal Balsam für die Seele.

Hunde sind auch nett, aber sie sabbern.

„Vielleicht wird einmal noch das Hohelied eines seltsamen, geheimnisvollen Tiervolkes gesungen, das Lied von den Schiffskatzen.“ (Gustav Schenk, Seefahrer Kador)

Landgang

Die Fahrt durch das Oderbruch ist einfach traumhaft. Während unserer achtstündigen Reise begegnen uns nur drei kleine Boote. Wir vermuten, dass es in der Hochsaison anders ist. Aber im Mai kann man diese ganz besondere Landschaft sehr exklusiv genießen. Störche, Kraniche und Silberreiher, diese zarten, wunderschönen Vögel, säumen das Ufer. Das Schilf leuchtet golden in der Abendsonne.

siberreiherweiß

traum vom fliegen frühlingsklar

oderwasserglanz

Das allabendliche Vogelkonzert ist besonders im Frühling faszinierend. Unter die Stimmen zahlreicher Nachtigallen mischen sich die von Kuckuck und Vögeln, die man nur am Wasser sieht und hört, wie dem Teichrohrsänger – eine Euphonie der Natur, an der ich mich nicht satt hören kann.

friedvoll einschlafen

nachtigallenlustgeschrei

endlos wiederholt

Wir legen in Gartz an. Dieser Ort ist irgendwie aus der Zeit gefallen. Von unserem Liegeplatz aus blicken wir auf zwei Pfeiler, deren Brücke am Ende des Krieges von der Wehrmacht gesprengt wurde, um die Rote Armee am Vormarsch zu hindern.

Zeugen dunkler Vergangenheit

Es wirkt eigenartig bizarr auf mich, dass diese Reste seit dem Krieg mitten im Fluss stehen. Der Gedanke, die Brücke wieder zu errichten, kam wohl nie auf. Ich muss an Bernhard Wickis grandiosen Film denken. Was mag sich hier abgespielt haben? Wie viele Männer sind bei der verzweifelten aussichtslosen Verteidigung dieser Brücke gefallen? Wie wunderbar wäre es, über den langsam fließenden Strom einige wenige Schritte nach Polen hinüber gehen zu können.

Marina Gartz

Uns fällt außerdem auf, wie viele „Stolpersteine“ es in diesem kleinen Ort gibt. Gunter Demnig, den wir aus der Kasseler Hochschule für Bildende Künste kennen, hat diese Aktion vor langer Zeit  ins Leben gerufen und die Steine inzwischen europaweit gesetzt. Es ist zu Gunters Lebensaufgabe geworden. Sie soll an zahllose Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

Bilder aus längst vergangenen Zeiten tauchen auf. Ich möchte an diesem besonderen Ort, der mich seltsam berührt, einige Tage bleiben, um in seine Atmosphäre einzutauchen.

sommermondrauschen

weiß glitzerndes geflüster

traumloser tiefschlaf

An der polnischen Grenze in der Marina Gartz
Liebestanz der Kraniche in Gartz
Sunset

Der Tag geht zu Ende, die Sonne versinkt Ein warmer Wind weht über das Deck. In der Hand einen kühlen Pouilly-Fumé im Glas. Die Allman Brothers mit dem „Statesboro Blues“.

Mehr brauche ich nicht…

Philharmonie Stettin

Stettin ist eine Stadt mit wechselvoller Geschichte. Sie hat eine besondere Atmosphäre und ist voller junger Leute. Der Architekturentwurf der Oper ist spannend, hat aber mit Sicherheit sowohl im Stadtrat als auch in der Bevölkerung lange Diskussionen ausgelöst. Um so erfreulicher, dass man den Mut hatte diesen auch umzusetzen.

Northeast Marina Stettin

In der Northeast Marina liegen wir zentral und sicher.

Wechselnde Beleuchtung am Abend im Hafen

Juni 2022

Nach einem Abstecher an das Stettiner Haff bummeln wir langsam die Oder wieder zu Berg, bleiben noch ein paar Tage in Stettin und machen uns dann auf den Weg Richtung Mecklenburgische Seenplatte.

Ringofen in der Ziegelei Mildenberg

Der Ziegeleipark Mildenberg war einst das größte Ziegeleirevier Europas. Heute befindet sich hier ein interessantes Industriemuseum im Herzen der Zehdenicker Tonstichlandschaft direkt an der Havel.

Im Ziegeleimuseum
Im Mildenberger Hafen
Auf der Havel im Unterwasser der Schleuse Zaaren

In wunderschönem natürlichen Verlauf windet sich die Havel durch die Landschaft. Enge Stellen machen das Navigieren für ein Schiff von der Länge der Tara dabei durchaus zu einer Herausforderung. Wir scheinen hier „in the middle of nowhere“ zu sein und müssen für 2 Tage auf die Errungenschaften der digitalen Welt verzichten. Kein Telefon, kein Internet… Dafür Natur pur. Vogelgesang und Sternenzelt ohne Lichtverschmutzung.

Greta genießt ihre Landgänge
Der Sommer ist da, und es wird „kuschelig“ in der Schleuse
Im Hafen von Neustrelitz

In Neustrelitz kommen unsere Freunde Nico und Nana aus Weener an Bord. Sie begleiten uns auf unserer Fahrt nach Rheinsberg, und wir verbringen eine wunderbar entspannte und lustige Woche zusammen.

Blick vom Turm der Stadtkirche Neustrelitz
Als Berufsschiffer wusste Nico immer, was zu tun war an Bord….
Sonne genießen
Nana übt sich im „Abhängen“

Aus wenigen geplanten Tagen im Hafendorf Rheinsberg sollten schließlich vier Wochen werden. Die Lichtmaschine fiel aus und musste durch eine neue ersetzt werden. Wir konnten aber das Auto kranen und waren somit sehr flexibel, um Ausflüge zu unternehmen.

Abschied von Nico und Nana in Rheinsberg
Schloss Rheinsberg

Schloss und Schlosspark Rheinsberg bieten eine wunderbare Umgebung, um die Rheinsberger Festspiele zu erleben. Mit „Wandelkonzerten“ im Park und im Schlosshof wurden die Festspiele unter dem Motto „Beethoven in Arkadien“ eröffnet. Wir erlebten einen warmen Sommerabend mit Beethovens Musik an verschiedenen Orten im Park und der 6. Symphonie im Innenhof des Schlosses. Das Ambiente mit der untergehenden Sonne über dem See war atemberaubend. Den Abschluss bildete die „Mondscheinsonate“ auf einer künstlichen Insel im See.

Um Mitternacht ließen wir bei einem Gin Tonic unterm Sternenhimmel auf dem Achterdeck diesen wunderbaren Abend ausklingen. Die defekte Lichtmaschine war vergessen…..

Hafendorf Rheinsberg

böige sehnsucht

erfüllt sich in den träumen

mitternachtsgesang

Juli 2022

Ein Ausflug nach Potsdam in das Museum Barberini war ein weiteres Highlight dieser Tage. Die Sonderausstellung „Internationale Abstraktion nach 1945“ zeigte einige hervorragende Bilder, für die man ansonsten hätte um die halbe Welt reisen müssen.

Mark Rothko

Schließlich stand ein runder Geburtstag für Paul an. Ole und Susanne kamen und wir verbrachten ein paar heitere Tage mit Spaziergängen und gutem Essen.

Nach einem Besuch der documenta 15 gemeinsam mit Catharina kehrte ich zusammen mit unserer Freundin Margret nach Rheinsberg zurück.

documenta fifteen

Die Lichtmaschine wurde inzwischen ausgetauscht, so dass unserer Weiterreise nichts mehr im Wege stand.

Die Temperaturen stiegen in den folgenden Tagen auf weit über 30 Grad. Auf dem Wasser ließ sich das aber gut aushalten.

Auf unserem Weg nach Waren/Müritz legten wir einen Stopp an an der Schlossinsel Mirow ein. Das Schloss ist ein wahres Schatzkästlein mit interessanter Geschichte und unbedingt einen Besuch wert.

holunderaue

duftend weißer blütentraum

sommersonnenglück

Schloss Mirow

Eine bemerkenswerte Besonderheit sind die handgestickten Tapeten, die nach einem kleinen erhaltenen Rest aus dem 18. Jahrhundert von ortsansässigen Frauen nachgearbeitet wurden.

Handgestickte Tapete im Schloss Mirow

Ende Juli liefen wir im Stadthafen Waren ein, wo man uns freundlicherweise einen Platz an der Kaimauer reserviert hatte.

An der Kaimauer in Waren
Hafenmeister Udo mit seinem Kumpel
Abendstimmung im Stadthafen Waren

Waren eignet sich sehr gut als Liegeplatz für einige Wochen, um in der Hochsaison eine „Zuflucht“ zu haben, wenn der Betrieb mit den Charterbooten auf dem Wasser und in den Schleusen allzu heftig wird. Von hier aus kann man wunderbare Tagestouren mit Schiff oder Auto unternehmen. Der Stadthafen ist im Sommer lebendiger Treffpunkt mit vielen Restaurants, und der Ortskern ist fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen.

Stadthafen Waren

August 2022

Als Kontrastprogramm zum lebhaften Hafen ankerten wir immer wieder für ein paar Tage auf einem der Seen, was uns wunderbare Naturerlebnisse ermöglichte. Seeadler, die in den frühen Morgenstunden an unserem Ankerplatz jagten, Kormorane, unzählige Schwäne, Haubentaucher und viele andere Wasservögel konnten wir beobachten. Kraniche und Wildgänse zogen vorbei. Auch Morgendunst auf dem Wasser, herrliche Wolkenformationen, Sonnenuntergänge und der Sternenhimmel ließen den Aufenthalt in der Natur immer wieder zu einem einzigartigen Erlebnis werden.

sommersonnenwind

zart und warm auf unserer Haut

blaues versprechen

Abendstimmung auf dem Kölpinsee

klängen lauschen still

goldschilfgürtelträumerei

walk in fields of gold

Etwa eine halbe Autostunde von Waren entfernt befinden sich die „Ivenacker Eichen“. Diese uralten Bäume sind faszinierend. Man kann auf einem sehr schön angelegten Baumkronenpfad spazieren und sie aus luftiger Höhe betrachten. Ein fast mystisches Erlebnis…

Tausendjährige Eiche in Ivenack
Früher Morgen auf dem Fleesensee – Jagdzeit der Adler

Ein Besuch im luftfahrttechnischen Museum in Rechlin erwies sich als außerordentlich interessant. Es befindet sich in einem historischen Gebäudeensemble einer Erprobungsstelle der Luftwaffe des 3. Reiches. Diese Gebäude wurden nach 1945 von den sowjetischen Streitkräften genutzt und im März 1993 freigegeben. Ein im selben Jahr gegründeter Verein übernahm die Sanierung und schuf mit der Sammlung erster Exponate die Grundlage für den heutigen Museumsbetrieb. Die Ausstellung wurde 1998 eröffnet und seitdem immer wieder um weitere Ausstellungsstücken ergänzt.

Im luftfahrttechnischen Museum in Rechlin

Da der niedrige Wasserstand eine Weiterfahrt Richtung Schwerin problematisch erscheinen ließ, statteten wir der Landeshauptstadt mit dem Auto von Waren aus einen Besuch ab.

Schweriner Schloss

Das „Neuschwanstein der Nordens“ ist sowohl Museum als auch Sitz der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern. Ein Besuch lohnt sich schon allein wegen der herrlichen Lage am Wasser.

Nur wenige Kilometer von Waren entfernt liegt das winzige Dorf Ankershagen. Hier hat Heinrich Schliemann seine ersten Lebensjahre verbracht. Ein kleines Museum im ehemaligen Pfarrhaus erinnert an den großen Archäologen und sein bewegtes Leben.

Schliemannmuseum Ankershagen

Plau am See ist ein hübsches Fachwerkstädtchen, in dessen Gassen sich kleine Geschäfte, Boutiquen und Cafés befinden. Eine Besonderheit ist die Hubbrücke ist als technisches Denkmal, das 1916 an Stelle einer alten hölzernen Zugbrücke errichtet wurde und auch heute noch seinen Dienst versieht. Bei Bedarf wird die Fahrbahn samt Brückenwärterhäuschen auf eine Höhe von etwa 1,60m angehoben.

Hubbrücke über die Elde in Plau am See

September 2022

Nach herrlich warmen Sommermonaten auf den Seen legten wir Anfang September wieder in Waren Richtung Berlin ab. Wir ankerten noch einige Male unterwegs, übernachteten in Marinas oder wurden von Zufallsbekanntschaften an deren Privatsteg eingeladen.

Am Privatsteg Röblinsee
Ablegen von Joachims Steg am Röblinsee
In der Schleuse Fürstenberg

Die Fahrt über die obere Havel ist wunderschön, allerdings durch viele Flusswindungen und enge Stellen mit einem Schiff unserer Größe auch anspruchsvoll zu fahren.

Auf der oberen Havel
Zufallsfund an der Schleuse

Im Hafen in Zehdenick blieben wir für einige Nächte. Dort baute jemand aus verschiedenen Metallen verrückte Sachen.

Riesenglühweinkessel, von Feuer speiendem Drachen bewacht

Ende September fuhren wir auf der Spree durch Berlin. Wir hatten dafür die frühen Morgenstunden gewählt, da die Fahrgastschifffahrt dann noch nicht unterwegs sein würde.

Berlin Hauptbahnhof

Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig. Wir waren allein auf dem Wasser, und das Wetter spielte mit. So hatten wir eine atemberaubend schöne Fahrt in der Morgensonne durch die Hauptstadt.

Regierungsviertel

Am Schiffbauerdamm fanden wir einen exklusiven und noch dazu kostenlosen Liegeplatz für eine Nacht, 10 Minuten Fußweg vom Brandenburger Tor.

Zentraler geht´s nicht

Unsere nächste Station sollte Köpenick sein, wo wir am Außensteg einer kleinen Marina liegen konnten (Tipp von Heinz Gubler).

Nach dem Regen am Steg in Köpenick

Die Köpenicker Altstadt ist sehenswert. Im Schloss gibt es ein Museum für Kunstgewerbe, das sehr zu empfehlen ist. Insbesondere die bemerkenswerte Sammlung alter, kunstvoll gearbeiteter Möbel hat uns beeindruckt.

Schloss Köpenick
Im Kunstgewerbemuseum

In Blossin am Wolziger See fanden wir einen Liegeplatz neben dem „Blauen Schwan“, der Luxe Motor von Ralph Schellenberg.

Hafen Blossin

Ralph ist Sozialarbeiter und hatte für ein paar Tage angelegt, um mit Jugendlichen in dem dortigen Freizeitheim zu arbeiten.

Wir verbrachten ruhige und sommerlich warme Tage am Wolziger See, unternahmen Wanderungen und sammelten Pilze.

Die Schönheit der Dahmegewässer beeindruckte uns so sehr, dass wir uns vornahmen, zu Beginn der Saison 2023 noch einmal hierher zu fahren, bevor uns unsere Reise Richtung Holland führen wird.

Oktober 2022

Für den Rückweg nach Potsdam wählten wir den Teltow Kanal. Wieder hatten wir Glück mit dem Wetter und konnten wunderbare Stunden auf dem Wasser und die Laubfärbung am Ufer genießen.

Wir verbrachten noch zwei Nächte längsseits der „Alten Liebe“ im Tempelhofer Hafen, bevor uns unsere Reise am Ende wieder in wohlbekannte Gewässer führte.

Im Tempelhofer Hafen
Wieder in vertrauten Gewässern (Glienicker Brücke)

Das Anlegen in der Marina Am Tiefen See kam uns ein bisschen so vor, als würden wir nach hause kommen, ist uns doch hier alles sehr vertraut. Die freundliche Begrüßung durch die bekannten Gesichter der Marina Crew tat ein Übriges, um unsere Ankunft angenehm zu gestalten.

Unser Winterliegeplatz in der Marina Am Tiefen See

Unser erster Ausflug von Potsdam aus führte uns zu den Beelitz Heilstätten, einem ganz besonderen Ort. Die Lungenheilstätten wurden um die Jahrhundertwende gebaut und dienten im Krieg als Lazarett für verwundete Soldaten. Bis 1994 waren die Gebäude noch in Betrieb mit vorwiegend russischem Ärzte- und Gesundheitspersonal. Nach dem Abzug der Russen verfiel das Gelände mehr und mehr und wurde so zu einem „Lost Place“, der dem Vandalismus zum Opfer fiel. Heute wird sich um die Erhaltung der Gebäude bemüht, die man im Rahmen einer Führung besichtigen kann. Ein weitläufiger Baumkronenpfad ermöglicht immer wieder unterschiedliche Blicke auf die Gebäude und das gesamte riesige Areal. Ein sowohl historisch als auch architektonisch hochinteressanter Ort.

Beelitz Heilstätten (Kochküche)
Beelitz Heilstätten (Alpenhaus)
Beelitz Heilstätten (Chirurgie)
Baumkronenpfad Beelitz Heilstätten

In Sacrow, wo wir die wunderschön gelegene Heilandskirche besuchten, fühlt man sich wie in Italien…..

Heilandskirche Sacrow
Säulengang
Mit freistehendem Campanile

Die Heilandskirche wurde 1844 in italienischem Stil gebaut. Wie ein Schiff liegt sie am Ufer der Havel ganz in der Nähe des kleinen Sacrower Schlosses und gehört zu dessen weitläufigem Schlosspark, den der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné ebenfalls in den 1840er Jahren umgestaltete.

Der Bau der Berliner Mauer, die direkt hinter der Kirche verlief, führte im Verlauf der folgenden Jahrzehnte zur ihrer fast vollständigen Zerstörung. Der Campanile wurde zum Bestandteil der Sperrmauer gemacht, indem man die hohen Betonplatten an den Glockenturm ansetzte. Trotz dieser Umstände fanden noch bis Heiligabend 1961 regelmäßig Gottesdienste statt. Wenige Tage später wurde das Innere der Kirche, die auf von DDR-Grenztruppen scharf bewachtem Gebiet stand, mit einiger Sicherheit durch die Grenztruppen zerstört und so die weitere Nutzung unmöglich gemacht. Die Grenzbehörden suchten und fanden damit einen Vorwand, die Kirche vollständig abzuriegeln, um eventuelle Fluchtversuche aus diesem Grenzabschnitt zu verhindern.

Nach dem Fall der Mauer wurde an Heiligabend 1989, nach knapp drei Jahrzehnten, im zu diesem Zeitpunkt noch zerstörten Innenraum der Kirche wieder ein Gottesdienst abgehalten. Es muss ein sehr bewegender Moment gewesen sein….

Heute erstrahlt die Heilandskirche auch durch Spendengelder wieder in altem Glanz und ist unbedingt einen Besuch wert.

Vom Schlosspark bieten sich wunderschöne Blicke auf die Glienicker Brücke, den Babelsberger Park, den Pfingstberg und die Meierei.

Schloss Sacrow
Uralte Eiche im Schlosspark Sacrow

Der Friedhof Stahnsdorf ist einer der größten Friedhöfe Europas. Ein wunderbarer Ort der Stille, verwunschen und wunderschön. Viele bekannte Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Am Haupteingang befindet sich ein Informationsbüro des Fördervereins, deren Mitglieder gern Auskunft erteilen. Hier kann man auch einen Plan des Geländes bekommen.

Sepulkralkultur
Grabmal und Gruft F.W. Murnau

In Murnaus Gruft fand im Sommer eine Aufführung seines Stummfilms „Nosferatu“ mit der Originalbegleitung auf einer Orgel statt.

Menschen aller Glaubensrichtungen werden hier beigesetzt

Ein Spaziergang im Park von Sanssouci ist immer wieder schön. Blauer Himmel, sommerliche Temperaturen, Laubfärbung…

Herbst im Park Sanssouci
Chinesisches Haus
Chinesisches Haus
Brunnen in den römischen Bädern
In den römischen Bädern

Der Herbst ist eine wunderbare Jahreszeit, um eine Kahnfahrt im Spreewald zu genießen. Die Temperaturen sind noch angenehm und es ist nicht mehr viel Betrieb auf dem Wasser.

Fahrt mit dem Spreekahn
Verwunschene Wasserwege im Spreewald

Der Spreewald ist ein ausgedehntes Niederungsgebiet und eine historische Kulturlandschaft im Südosten Brandenburgs. Die Flusslaufverzweigung der Spree wurde durch angelegte Kanäle erweitert. Als Auen- und Moorlandschaft besitzt sie für den Naturschutz überregionale Bedeutung und ist als Biosphärenreservat geschützt.

Die typischen Spreewaldkähne aus Erlenholz
Viele Häuser im Spreewald sind nicht mit dem Auto zu erreichen

Wir nutzten die letzte Möglichkeit vor der Wintersaison, um auf den Flatowturm im Babelsberger Park zu steigen und wurden mit einer einzigartigen Aussicht bis hinüber zum Pfingstberg, zum Neuen Palais und der Historischen Mühle belohnt.

Flatowturm

Der Turm wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Anlehnung an den mittelalterlichen Turm des Eschenheimer Tors in Frankfurt am Main erbaut. Kaiser Wilhelm I. setzte damit die Bautradition fort, an herausgehobenen Plätzen Aussichtsgebäude zu errichten. Der 46 m hohe, im neugotischen Stil errichtete Aussichtsturm ist von einem sternförmigen Wassergraben umgeben. Das Kaiserpaar nutzte das Gebäude zum Aufenthalt und als Aufbewahrungsort für Objekte der eigenen Sammelleidenschaft.

Blick vom Turm auf die Glienicker Brücke mit der Heilandskirche Sacrow im Hintergrund
Die Gerichtslaube auf der Lennéhöhe im Babelsberger Park

Die Gerichtslaube entstand aus Teilen des um 1860 abgebrochenen alten Berliner Rathauses. Die Berliner Bürgerschaft machte Kaiser Wilhelm I. , der eine Vorliebe für das Mittelalter hegte, das Gebäude aus dem 13. Jahrhundert zum Geschenk-

Blick auf den Tiefen See mit Hans-Otto-Theater und Theaterschiff. Die „Fredericus Rex“ fährt vorbei. Im Hintergrund ist die Kuppel des neuen Palais zu erkennen.
Das Matrosenhaus im Babelsberger Park

Das Matrosenhaus wurde im 19. Jahrhundert gebaut und wird heute als Wohnhaus genutzt. Es diente früher als Unterkunft für die Matrosen, die im Dienst der königlichen Süßwasserflotte standen.

Museum im Flatowturm

Die erste Etage des Turms ist privat bewohnt. In den übrigen Stockwerken befindet sich ein Museum, in dem man viel über das Gebäude, den Park und seine Geschichte erfährt. Durch den Babelsberger Park verlief viele Jahrzehnte die deutsch-deutsche Grenze.

Das Dampfmaschinenhaus ist ein reizvolles und zugleich das fremdartigste Bauwerk in Potsdam sowie ein bemerkenswertes Architekturbeispiel für Zweckbauten der frühen Industrie im 19. Jahrhundert.

Das Dampfmaschinenhaus, die „Moschee“ von Potsdam

Das Gebäude wurde 1841-43 errichtet und ist das einzige Pumpenhaus im maurischen Stil. Damals noch vom Schloss Sanssouci aus sichtbar, setzte die schönste Kraftanlage Preußens einen malerischen architektonischen Akzent in die Potsdamer Kulturlandschaft. Es versorgte die Fontänen im Park Sanssouci und war damals die stärkste Maschine Preußens.

Im Inneren des Pumpenhauses

Das Museum Barberini in Potsdam ist immer einen Besuch wert, weshalb wir auch gleich eine Jahreskarte kauften. Die umfangreiche Impressionistensammlung des Unternehmers Hasso Plattner ist beeindruckend. Unter anderem findet sich hier die größte Sammlung von Werken Monets außerhalb von Paris. Außerdem gibt es immer wieder interessante Sonderausstellungen.

Sonderausstellung „Russische Impressionisten“

Das Brücke-Museum in Dahlem ist ein kleiner, intimer Ausstellungsort mit hochkarätiger Kunst.

Brücke-Museum Dahlem
Brücke-Museum Dahlem

Direkt gegenüber befindet sich das Atelier Arno Brekers, heute das Kunsthaus Dahlem.

Hans Uhlmann im Kunsthaus Dahlem
Bernhard Heiliger vor dem Kunsthaus Dahlem
Hans Uhlmann
Bernhard Heilger vor dem Kunsthaus Dahlem
Zentaur (Eberhard Fiebig) an Bord der Tarahumara

Eberhards kleiner „Zentaur“ ist die einzige Skulptur aus unserer Sammlung, die wir mit an Bord nehmen konnten.

Im Schloss Charlottenburg besuchten wir im Januar eine temporäre Watteau-Ausstellung.

Schloss Charlottenburg
Vivienne Westwood
Westwood-Entwurf nach A. Watteau
„Kind of blue“ (Bliese)

Die Sonderausstellung „Photographie und Impressionismus“ im Barberini begeisterte uns und regte uns zu mehrmaligem Besuch an.

Im Bois de Boulogne
Three Trees Near Thixendale (David Hockney in der Gemäldegalerie)
Botticelli (Gemäldegalerie)
Unter der Hafenbrücke von Stettin
Jackson Pollock („Abstraktion nach 1945“ im Barberini)
Paul holt sich den Blues beim Betrachten von Ad Reinhard
Der Mantel der Jungfrau (Simon Hantai)

Im Juli traf ich mich mit meiner Freundin Catharina in Kassel zu einem mehrtägigen Besuch der documenta. Die Ausstellung war interessant, wurde aber leider von der Antisemitismusdebatte überschattet.

documenta fifteen (St. Kunigundis)
documenta fifteen in der Aue
documenta fifteen (St. Kunigundis)
documenta fifteen (documenta-Halle)

„In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die Du nicht getan hast, als über die Dinge, die Du getan hast. Also wirf die Leinen los. Verlasse den sicheren Hafen…“  (Mark Twain)

April 2023

Der Winter ist vorüber, wir haben die Leinen los geworfen, den sicheren Hafen verlassen und sind wieder auf Reisen. Auch, wenn sich die Temperaturen noch nicht so recht nach Frühling anfühlen, so deutet doch die rege Nestbautätigkeit der Wasservögel am Ufer unmissverständlich darauf hin, dass die Kälte ein Ende haben wird. Bald werden sich wieder viele Jungtiere im und am Wasser tummeln. Das zu sehen, ist jedes Jahr eine große Freude.

In den letzten Monaten haben wir uns an unserem Winterliegeplatz in der Marina Am Tiefen See in Potsdam wieder sehr wohl und quasi wie zu Hause gefühlt. Wir sind fast ein wenig „portlag“ geworden. Abschied von dort bedeutet auch Abschied von neu gewonnenen Freunden. Einige davon werden wir in Holland und auf dem Weg dorthin wiedersehen. Darauf und auf die Begegnung mit vielen Freunden entlang des Mittellandkanals freuen wir uns sehr.

Die dunkle Jahreszeit wurde uns abermals durch viele Theater- und Opernbesuche sowie zahlreiche Konzerte und Ausstellungen „versüßt“. Dafür waren Potsdam und Berlin einfach toll!!

Jetzt aber ist es an der Zeit, die Tara aus dem Winterschlaf zu erwecken und sie endlich wieder zu bewegen.

Die kommende Saison wird uns nach Holland führen, wo wir auch den Winter verbringen wollen.

Wir sind neugierig und gespannt, was uns die nächsten Monate bringen werden.

Bei Magdeburg über die Elbe

Ruhetag in Pollhagen am Mittellandkanal

Mai 2023

So richtig nimmt das Frühlingswetter noch nicht Fahrt auf. Es regnet viel, was natürlich sowohl für die Schifffahrt als auch die Natur von Vorteil ist.

Flexibel muss man sein, wenn man so lebt wie wir. Unsere Pläne, über die Ems nach Weener zu fahren, um dort Mitte Mai einzulaufen, müssen wir um ein paar Wochen verschieben. Die Schleuse Herbrum ist wegen dringender Reparaturarbeiten bis voraussichtlich Anfang Juni gesperrt. Also haben wir uns entschieden, auf dem Dortmund-Ems-Kanal nach Süden zu fahren. Wir wollen ein paar Tage nach Münster, wo mehrere Freunde an Bord kommen werden.

Wir freuen uns auf diese Begegnungen und auf alles, was es in dieser interessanten Region zu entdecken gibt.

Burg Hülshoff

Das Münsterland hat viele beeindruckende Wasserburgen, eine schöner als die andere. Einige von ihnen erkunden wir. Burg Hülshoff ist der Geburtsort der großen deutschen Poetin Annette von Droste-Hülshoff. Burg Vischering ist ein weiterer sehr sehenswerter Ort. Mit ihrer runden Hauptburg inmitten des Hausteichs bietet sie ein Baudenkmal von malerischer Geschlossenheit und gilt als Ideal einer münsterländischen Wasserburg.

Burg Vischering in Lüdinghausen

Schloss Nordkirchen

Im Schloss Nordkirchen befindet sich die Finanzhochschule NRW. Das Schloss ist ein beeindruckendes Bauwerk und kann nach angemeldeter Führung besichtigt werden. Den wunderbaren großen Park kann man jederzeit kostenlos besuchen.

In der alten Schleuse Henrichenburg

Das Industriemuseum Henrichenburg ist unbedingt einen Besuch wert. Beeindruckend ist das Schiffshebewerk. Auch die alte Schleuse kann man begehen. Wann und wo sonst kann man eine Schleuse durchschreiten?

Altes Schiffshebewerk Henrichenburg

Nicos Tanker

Auf unserem Weg zurück nach Norden legt unser Freund und Berufsschiffer Nico mit seinem Tanker „Jan“ in Lüdinghausen hinter uns an. Wir haben ihn seit einem Jahr nicht gesehen und freuen uns über diese Begegnung.

Havarie an der Eisenbahnbrücke Lüdinghausen

Der Schiffsführer der „Nina“ hat vor der sehr niedrigen Eisenbahnbrücke Lüdinghausen sein Steuerhaus wohl nicht rechtzeitig weit genug abgesenkt. Wir sind froh, dass alle drei Besatzungsmitglieder unverletzt sind. An eine Weiterfahrt des Tankers ist aber vorerst nicht zu denken.

Wir machen auf unserer Rückfahrt noch einmal im Dreieckshafen Münster fest.

Nachruf

In den frühen Morgenstunden des 27.5.23 verließ uns unsere Schiffskatze Greta für immer. Sie war die beste Reisebegleiterin, die wir uns wünschen konnten und 16 Jahre lang unsere treue Gefährtin. Es verging kein Tag, an dem sie uns nicht ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Sie starb wie sie gelebt hatte: Frei und selbstbestimmt. Wir trösten uns damit, dass sie ein langes, glückliches Katzenleben ohne Unfälle oder Krankheiten hatte. Zwei Jahre reiste sie mit uns auf dem Schiff und hat es sichtlich genossen, erkundete voller Neugier jeden neuen Liegeplatz und kam immer wieder zuverlässig zurück. Wie eine Galionsfigur saß sie oft vorn an Deck und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Ein schönes Bild, das es nun so nicht mehr geben wird…

Unsere Trauer ist groß, und wir vermissen sie sehr.

Haus Welbergen

Juni 2023

Schloss Lembeck

Übernachtung vor der Schleuse Varloh

Wir sind wieder unterwegs, und das Wetter spielt mit. Es ist warm und sonnig. Das Aufkommen an Berufsschiffen wird immer geringer je weiter wir den Dortmund-Ems-Kanal zu Tal fahren. So kommen wir bei wenig Verkehr sehr gut voran und haben keine Wartezeiten an den Schleusen.

Im Yachthafen Haren an der Ems

Haren hat ein Schifffahrtsmuseum, das einen Besuch wert ist. Es wird von Senioren ehrenamtlich betreut, die, wie so viele in der Schifferstadt, ein langes Berufsleben auf dem Wasser hinter sich haben. Mit erfahrenen Berufsschiffern zu sprechen, ist immer sehr interessant. Viele von ihnen üben den Beruf schon seit Generationen aus. So bleibt ein Schiff häufig lange in Familienbesitz.

Schifffahrtsmuseum Haren

Einfahrt vom Dortmund-Ems- in den Haren-Rütenbrock-Kanal

Wenn wir in ein paar Wochen aus Weener zurückkommen, werden wir auf diesem Kanal nach Holland fahren.

Die schöne „Isis“ im Hafen Weener (Bauj. 1903)

Im Hafen Weener angekommen, werden wir schon von unseren Freunden erwartet und herzlich begrüßt. Die Tarahumara hat hier von Herbst 2019 bis Sommer 2021 gelegen, und für uns fühlt sich das Einlaufen in den alten Hafen ein bisschen an, als kämen wir nach Hause. Wir werden einige Wochen hier bleiben und ein paar wichtige Dinge erledigen. So steht u.a. die Gasprüfung an, die alle 2 Jahre durchgeführt werden muss. Auch werden wir unseren Heizölvorrat auffüllen und uns einiges liefern lassen.

Joachim und Gisela aus Fürstenberg kommen auf ihrem Rückweg aus Paris vorbei und legen mit dem „Zeehond“ für eine Nacht in Weener an. Wir haben sie vergangenen Sommer in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Wasser kennengelernt und freuen uns über ihren Besuch.

Joachim und Gisela auf ihrem „Zeehond“

Der „Zeehond“ fährt aus der Schleuse Weener

Juli 2023

Die Wochen in Weener waren wieder sehr angenehm und entspannend. Wir haben Zeit mit Freunden verbracht, Ausstellungen besucht, im Hafen 55 Live-Musik gehört und mit unseren neuen E-Bikes Ausflüge unternommen. Das Wetter spielte wunderbar mit. Dadurch konnten wir auch kleinere Lackierarbeiten an Bord vornehmen.

Nun aber ist es an der Zeit, wieder einmal Abschied zu nehmen und die Leinen loszuwerfen.

Einfahrt in den Haren-Rütenbrock-Kanal in Haren

Der Haren-Rütenbrock-Kanal verbindet die Ems mit den niederländischen Kanälen Stadtskanal-Winschoter Diep-Emskanal. Er ist schmal und flach und das Fahren darauf mit einem Schiff unserer Größe eine echte Herausforderung. Mit 4-5 km/h sind wir kaum schneller als ein Fußgänger. Was für ein Kontrast zu unseren Reisen mit den Motorrädern! „Slow travelling“ ist unser Reisestil, Strecke machen unsere Sache nicht. So können wir intensiv genießen und fühlen uns sehr wohl damit. Beeindruckend an diesem Kanal sind nicht nur seine denkmalgeschützten Bauwerke, sondern auch die über 100jährigen Eichenalleen, die bereits in der Bauzeit gepflanzt wurden. Wir werden auf 13,5 km durch 4 Schleusen und 10 bewegliche Brücken vom Schleusenwärter in Haren aus der Ferne auf dem Weg in die Niederlande begleitet, der uns sogar anruft, als es wegen Blitzeinschlags ein technisches Problem und etwas Zeitverzögerung gibt.

Haren-Rütenbrock-Kanal

In Ter Apel besuchen wir die Klosteranlage aus dem 15. Jahrhundert mit einem herrlichen Klostergarten. Ein schöner stiller Ort, von Wald umgeben.

Kloster Ter Apel

Weiter geht die Fahrt am nächsten Tag im Konvoi mit zwei Jachten über Ter Apel Kanaal, Musselkanaal und Stadskanaal in das Oosterdiep nach Veendam. Das Oosterdiep ist trotz oder gerade wegen seiner 32 beweglichen Brücken auf wenigen Kilometern der schönste Teil der Tour. Die Durchfahrten sind eng, aber Paul lässt die Tara geübt hindurchgleiten. Am Kanal stehen gepflegte kleine Häuser mit schönen Gärten. Es ist ganz wunderbar, wie routiniert und professionell die Bedienung der Brücken und Schleusen in Holland geregelt ist. Viele davon werden noch mit Muskelkraft betätigt, und die Brückenwärter radeln von Bauwerk zu Bauwerk mit, bevor sie schließlich an einen Kollegen übergeben. Die 100 Jahre alten Schleusen sind echte Antiquitäten mit winzigen Pollern, die zum Teil keine 10 cm hoch sind.

Viele bewegliche Brücken auf dem Oosterdiep

Im Veenkolonialmuseum Veendam

Moderne Brückenkonstruktion am Oosterdiep

Unsere Fahrt von Veendam nach Groningen dauerte viel länger als geplant, da wir an den Euvelgunnerbruggen unmittelbar vor der Stadt einen unfreiwilligen Aufenthalt einlegen mussten. Die Anmeldung über Funk ergab die Auskunft: „Brücken gesperrt. Wie lange, wissen wir nicht.“ Nun kann eine solche Aussage allerlei bedeuten. Gesperrt für Stunden, Tage oder Wochen? Als wir schon nach alternativen Möglichkeiten mit tagelangen Umwegen suchten und eine provisorische Liegemöglichkeit an einem Industriebetrieb für die Nacht organisiert hatten, hieß es plötzlich wieder über Funk: „In 10 Minuten könnt Ihr durchfahren. Ab morgen wieder alles gesperrt.“ Wir waren froh weiterfahren zu können. Allerdings hatte uns diese Verzögerung einige Stunden gekostet, so dass wir erst um 19.00 Uhr, zur letztmöglichen Brückenöffnung, im Reitdiephaven Groningen einliefen. Hier legten wir ein paar Ruhetage ein, um wieder einmal diese schöne Stadt zu besuchen.

Im Reitdiephaven Groningen

Groninger Museum

Nach einigen Tagen mit viel Regen in Groningen verließen wir den Hafen und fuhren über das wunderschöne Reitdiep Richtung Lauwersmeer.

Zoutkamp

Über das Lauwersmeer ging es weiter in das Dokkumer Diep und Dokkumer Grootdiep nach Dokkum. Unterwegs sahen wir immer wieder schöne kostenlose Liegeplätze, die von der Organisation „Marrekrite“ unterhalten werden und in landschaftlich herrlicher Umgebung liegen. In Dokkum fanden wir einen First-Class-Liegeplatz an einer der Mühlen in der Stadt und entschlossen uns hier drei Tage zu bleiben.

Dokkum, Mühle „Zeldenrust“ („Selten in Ruhe“)

Die kleine Stadt Dokkum ist besonders bekannt, weil im Jahr 754 der Missionar Bonifatius dort ermordet wurde. Aus diesem Grund ist Dokkum ein Wallfahrtsort für Katholiken. Ein kleines Museum im ehemaligen Gebäude der Admiralität informiert über die Geschichte der Stadt.

Sommerliche Stimmung in der Altstadt von Dokkum

August 2023

Das kann passieren, wenn ein großes Schiff viel zu schnell und zu dicht vorbei fährt. Zum Glück ist nichts an der Tara passiert. Aber wir wurden durch fiese Geräusche aus dem Schlaf geweckt.

An der Nieuwestad Leeuwarden

In Leeuwarden fanden wir einen guten Liegeplatz an der Noorderstadsgracht und konnten mit einer kleinen kostenlosen Fähre übersetzen, um in die Altstadt zu gelangen. Der Ort ist sehr sehenswert und war 2018 Kulturhauptstadt Europas. Viele interessante Museen, eine lebendige Altstadt mit zahlreichen Kneipen, Restaurants und kleinen Geschäften machen den Aufenthalt hier angenehm.

„De Waag“ (16. Jhrdt.)

In der Nooderstadsgracht

Man sieht immer wieder beeindruckende alte Schiffe, teilweise bis 39 m Länge. Wie die durch enge Grachten fahren, nötigt uns schon Respekt ab. Die Holländer haben viel Sinn für die Traditionsschifffahrt und hegen und pflegen ihre antiken „Schätzchen“.

Eleganz der Zwanziger Jahre

Besuch von Jenny und Sebastian mit Jette

Ole und die kleine Amara beim Hoffest in Ehrsten

Nach einer Woche bei Freunden in der alten Heimat kehrten wir nach Leeuwarden zurück, füllten unsere Vorräte auf und legten am nächsten Tag ab Richtung Nationalpark „Oude Veen“.

Der Nationalpark ist ein Naturparadies

Um den Wassertourismus anzukurbeln, wurden bereits seit den fünfziger Jahren in Friesland von der Organisation „Marrekrite“ viele kostenlose Liegeplätze an schönen Orten in der Natur angelegt. Diese Plätze suchten wir immer wieder auf und genossen die Ruhe.

Abendstimmung am Lange Sloot

6 Gedanken zu „Tagebuch

  1. Euer wunderschönes Schiff war ein echter Hingucker unter der Dokkumer Mühle. Jetzt fahren wir direkt hinter euch her auf dem Weg nach Leeuwarden. Aufgefallen ist mir auch der Smart achtern. Vor allem wegen des Kennzeichens aus unserem Nachbarkreis.
    Vg
    Erik

  2. Liebe Freunde dieses wunderbaren Schiffes! Vielen Dank für diese grandios gestaltete Website, die schönen Erklärungen und Reiseberichte. Ich habe euch heute von unserem Balkon aus auf der Ems in Meppen fotografiert. Gestern Abend verfolgte ich gespannt euren gut gewählten Liegeplatz an der Schleuse Varloh und hatte gehofft, euch heute zu sehen. Es hat geklappt!
    Weiterhin eine gute Reise und liebe Grüße aus Meppen!

  3. Meine Frau und ich haben 13 Jahre lang auf einer Luxemotor von 22.5 m (www.kinette.ch) gelebt und damit Frankreich, Belgien und die Niederlande befahren. Zudem hatte ich das Privileg, Euch auf Eurer ersten Reise von St. Quentin nach Hasselt als Coach zu begleiten. Ich weiss deshalb, was ich sage: Ihr lebt mit der „Tarahumara“ in der besten aller Welten. Sie ist nicht, wie die meisten anderen Wohnschiffe, ein ehemaliges Frachtschiff, das zum Wohnschiff umgebaut wurde, sondern ein von Anfang an für einen ganzjährigen Aufenthalt konzipiertes Wohnschiff inkl. einem robusten Autokran und einem Achterdeck, das für einen Kleinwagen Platz bietet. Die technische Ausstattung der „Tara“ ist vom Feinsten. Ihr habt mit traumwandlerischer Sicherheit wohl eines der besten Wohnschiffe gekauft, das auf dem Markt ist. Ich wünsche Euch noch viele erlebnisreiche Reisen und natürlich immer zwei Fingerbreit Gin im Glas.

    • Lieber Christian,

      das Privileg war ganz auf unserer Seite. Wir hätten uns keinen kompetenteren Coach und angenehmeren Reisebegleiter vorstellen können. Du bist uns mit Charlotte jederzeit an Bord willkommen.
      Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen…

  4. Das Unbekannte wird bekannt, das Bekannte unbekannt. Anstatt an Land mit festem Boden unter den Füßen- knapp über dem Flusspiegel- was für ein anderes Bewusstsein dürft Ihr da auf Eurem Schiff entwickeln…!!! Sehr spannend und auch entspannend, Euch dabei über Euer „Logbuch“ in Gedanken und mit Bildern begleiten zu dürfen!
    Solche tiefen Kultur- Eindrücke wie Ihr haben wir „Normalos“ wirklich nicht in einem Winterhalbjahr- der wahre Luxus liegt dabei aber auch so sehr im schönen Tun selber, und Ihr seid neugierig und tut es eben! Und nun der Frühling: Natur pur und ganz nah dran an Flora und Fauna, darum beneide ich Euch gerade sehr♡.
    Welches Glück es sein kann, ein Paar zu sein, die tiefe Bedeutung, sich aufeinander verlassen zu können, die Welt mit ihren Wundern auch durch die Augen des anderen zu sehen- Euer vielleicht größter Schatz…
    Nicht zu vergessen natürlich: die phantastische Wunderkatze Greta, die wahrscheinlich noch viele norwegische Ur- Gene hat von ihren Vorfahren, die in Norwegens Eiswassern Lachse gefangen haben…
    Ahoi liebe Susanne und lieber Paul, herzliche Grüße und auf bald, Isi

  5. Liebe Susanne und lieber Paul!
    Wie beeindruckend ist es, euer Leben auf dem Wasser auf eurer Homepage anzuschauen. Es ist sehr besonders und mutig, dass ihr eure Träume verwirklicht, indem ihr auf der Tarahumara euer Leben so großartig eingerichtet habt, und über die Bilder mit uns teilt. Ihr wirkt so entspannt und frohgemut und so soll es für euch weitergehen, das wünsche ich euch….Herzliche Grüße an Bord🛥aus Süddeutschland von Marika

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