März 2024
Der Winter ist vorbei, und wir freuen uns auf eine neue Fahrsaison. Unser erster Törn in diesem Jahr führt uns auf die Werft Stallinga nach Leiden. Es ist an der Zeit, die Tarahumara einmal wieder aus dem Wasser zu holen.
Es ist immer ein spannender Moment, wenn ein Schiff auf das Trockendock geht. Die Tarahumara haben wir noch nie außerhalb des Wassers gesehen. Ein Rundgang zeigt, dass der Rumpf keinerlei Beschädigung oder Rost aufweist und die Lackierung sehr gut erhalten ist. Der Muschelbewuchs ist nach 7 Jahren beeindruckend. Es gibt keine „bösen Überraschungen“, und wir freuen uns, dass außer schleifen und lackieren keine besonderen Arbeiten ausgeführt werden müssen. Die Inspektion für das neue Zertifikat verläuft ebenfalls sehr zufriedenstellend.
Der Frühling wird in Holland zelebriert. Ein Besuch im Keukenhof und die Blumenparade begeisterten uns.
Wir nutzen unseren Aufenthalt in Kudelstaart noch für einen Ausflug nach Utrecht, wo wir uns das Rietveld-Schröder-Huis ansehen wollen. Es ist eine architektonische Perle, 100 Jahre alt und hochmodern.
April 2024
It´s not the destination. It´s the glory of the ride…
Wir sind wieder unterwegs. Nach unserem Werftaufenthalt in Leiden haben wir nun ein neues Schiffszertifikat. Bei einem Schiff von der Größe der Tarahumara sind im Turnus von 7 Jahren eine Untersuchung durch einen Schiffsingenieur und eine neue Zertifizierung vorgeschrieben. Kommentar des Prüfingenieurs: “Dieses Schiff wird noch 200 Jahre fahren…“ Das ist doch mal eine Zielmarke!
Der Winter in der Nähe von Amsterdam war wunderbar. Unser Liegeplatz am Westeinderplassen hat uns mit seiner landschaftlich herrlichen Lage begeistert, und die nahe Weltstadt ließ uns das riesige Angebot an Kunst und Kultur intensiv genießen. Da der ÖPNV in Holland sehr gut organisiert ist, konnten wir Amsterdam sehr gut mit Bus und U-Bahn erkunden. Die Stadt hat eine extrem hohe Museumsdichte, so dass wir ständig Interessantes entdeckten. Das Concertgebouw bot uns jede Woche kostenlose Lunchkonzerte, von denen wir ausgiebig Gebrauch machten. Wir erlebten großartige Orchester und Solisten von Weltklasse.
Unsere Schweizer Freunde Bernadette und Heinz lagen mit ihrem Schiff, der Dagens 2, in unserer Nachbarschaft. Gemeinsame Ausflüge und gesellige Abende bei leckerem Essen waren weitere Highlights.
Viele Freunde aus Deutschland kamen für ein paar Tage an Bord. Wir konnten das Beisammensein sehr genießen und gemeinsam durch Amsterdam streifen. Aufgrund unseres Lebensstils sehen wir die alten Freunde naturgemäß nicht mehr so häufig. Dafür sind die Begegnungen jetzt immer intensiv und von schönen gemeinsamen Erlebnissen geprägt. Auch in der Saison erwarten wir wieder Besuch, der mit uns reisen wird. All unseren Gästen sehen wir mit großer Vorfreude entgegen.
Wir werden zunächst nach Friesland fahren. Dort hat es uns im vergangenen Jahr schon sehr gut gefallen, und wir haben noch längst nicht alles gesehen. Herrliche Wasserlandschaften und wunderschöne alte Städte erwarten uns. Dann geht es nach Südwesten mit einem Abstecher nach Belgien. Den nächsten Winter werden wir wieder in der Nähe von Amsterdam verbringen. Diese Stadt hat es uns angetan…
Wir freuen uns auf viele spannende Erlebnisse und interessante, anregende Begegnungen in der neuen Fahrsaison.
Unser Weg führt uns über Diemen und Muiden mit seinem schönen Schloss zur Insel „De Schelp“ im Gooimeer. Wir wollen, wie schon in der vergangenen Saison, wieder die Randmeere Richtung Friesland befahren. Ein herrliches Revier mit vielen wunderbaren Liegemöglichkeiten auf kleinen Inseln.
Der Mai ist die Zeit der Jungtiere auf dem Wasser. Es gibt viel zu beobachten, wie den „Pinguin-Tanz“ der Haubentaucher. Dieses Balzritual ist ein tolles Schauspiel, das uns immer wieder fasziniert.
Während eines Aufenthaltes auf der Werft Admiraal in Hasselt lassen wir das Teak unseres Steuerhauses abschleifen. Wir ölen es mehrfach, und es sieht aus wie neu.
Juni 2024
Wir wählen den Weg über Lemmer nach Friesland. Dieser Ort ist ein beliebter Hafen und entsprechend gut belegt. Unseren Liegeplatz finden wir im Jachthaven „Lemmer Binnen“ etwas außerhalb und können die Innenstadt gut zu Fuß erreichen. Am 7. Juni feiern wir drei Jahre Leben an Bord! Es kommt uns manchmal wie ein halbes Leben vor. So viel haben wir in dieser Zeit erlebt und gesehen. So viele Menschen kennengelernt und so viele neue Freundschaften geschlossen….
Bis Anfang Juni spielte das Wetter gut mit, aber jetzt kommen Regen und Wind auf. Die Temperatur steigt kaum über 15 Grad. Wir bleiben auf einem Marrekrite-Platz in Aldhof und nutzen die Zeit für gründliche Reinigungsarbeiten an Bord, lackieren, lesen und schreiben.
Wir entschließen uns, ein paar Tage in Heeg am Heeger Meer zu bleiben, wo wir Besuch erwarten. Unsere Freunde Hajo und Gertrud kommen an Bord, und wir haben eine schöne und entspannte Zeit zusammen.
Auch Richard besucht uns mit Ute. Er hat in der Nähe ein Schiff gekauft, eine Lemsteraak, die er nach Weener überführen möchte.
Wir nutzen unseren Aufenthalt in Heeg, um mit dem Bus nach Sneek zu fahren. Ein Besuch im Schifffahrtsmuseum steht natürlich auch auf dem Programm.
Einen weiteren mehrtägigen Aufenthalt planen wir in Leeuwarden ein, wo es ein Wochenende voller Musik gibt. Die Stadt veranstaltet kostenlose Konzerte für jeden Musikgeschmack. Unsere Freundin Margret kommt für eine Woche an Bord, und wir genießen das Zusammensein wieder einmal sehr.
Wir streifen wie im vergangenen Jahr ausgiebig durch die Stadt mit ihren interessanten Museen.
Im schönen alten Patrizierhaus Van Eysinga haben wir Glück und können bei Tee und Gebäck ein kleines klassisches Konzert erleben.
T´andere Museum wird privat betrieben und bietet eine bunte Mischung aus Oldtimern, Klöppelkunst u.v.m.. Die Familie ist sehr auskunftsfreudig und erzählt uns von ihren Leidenschaften. Wir sind die einzigen Besucher.
Juli 2024
Wir fahren nach Oostmahorn am Lauwersmeer, von wo wir der Insel Schiermonnikoog einen Besuch abstatten. Die Räder nehmen wir mit. Wir haben Glück mit dem Wetter und verbringen einen wunderbaren Tag auf der Insel.
Richard legt mit seiner Neuerwerbung, der „Laura“, auf seinem Überführungstörn nach Weener hinter uns an. Wir haben einen vergnüglichen Abend zusammen.
Unser weiterer Törn führt uns über das schöne Reitdiep Richtung Groningen. In Garnwerd an Zee weist uns der Hafenmeister einen Liegeplatz direkt am Restaurant zu. Wir legen einen Ruhetag ein, gehen spazieren und nutzen den (kostenlosen) Bus in den nächsten Ort zum Einkaufen.
Wir legen im Reitdiephaven in Groningen eine längere Fahrpause ein. Freunde aus der alten Heimat kommen zu Besuch, und wir genießen gemeinsam die Stadt.
Groningen ist immer wieder schön. Die Altstadt, der Wochenmarkt, das Museum….
Die weitere Reise führt uns über den Noord-Willemskanaal zur Drentschen Hoofdvaart. Diesen (sehr flachen) Kanal sind wir schon bei der Überführung der Tara nach Ostfriesland in der Gegenrichtung gefahren. Damals waren wir irritiert darüber, dass sich das Schiff nicht gut steuern ließ. Wir dachten an einen Ruderschaden. Heute wissen wir, das wir mit 50 cm unter dem Kiel gaaaanz langsam fahren müssen.
Der kleine Hafen Dieverbrug ist ein wunderbarer Liegeplatz. Wir verbringen hier schöne Tage, unternehmen Ausflüge mit dem Rad in die herrliche Umgebung und arbeiten bei hochsommerlichem Wetter wieder einmal ein bisschen am Schiff.
September 2024
Im September führt uns unser Weg allmählich wieder Richtung Südwesten. Wir fahren ein weiteres Mal über die Randmeere, ein Revier, das uns sehr gefällt.
Die Städte an den nordwestlichen Ufern der Randmeere sind nach der Landgewinnung entstanden und daher relativ „jung“. Sie haben nichts vom Charm der alten Handelsstädte Elburg oder Spakenburg, bieten aber gute, sichere Häfen und alle Versorgungsmöglichkeiten.
In Kudelstaart erwartet uns schon unser Freund Heinz am Gemeindeanleger, wo wir unser Auto kranen können.
Wir nutzen das spätsommerliche Wetter für viele Ausflüge.
Das Huis Doorn bietet einen interessanten Einblick in das Leben des letzten deutschen Kaisers im Exil. Ein herrlicher Park umgibt dieses Anwesen.
Mit einem Traditionsschiff fahren wir von Muiden aus zur alten Festungsinsel Pampus. Ein interessanter Rundgang informiert um die Bedeutung dieser auf einer Untiefe im 19. Jhrdt. künstlich errichteten Festungsinsel.
Wir nehmen unsere wöchentlichen Besuche der großartigen Mittagskonzerte im Concertgebouw wieder auf und besuchen anschließend häufig das nahegelegene Rijksmuseum. Auch nach zahlreichen Besuchen im vergangenen Winter können wir uns immer noch nicht satt sehen an den Schätzen, die dieses Museum zu bieten hat. Regelmäßige Wechselausstellungen bieten hier zudem immer wieder Neues und Überraschendes.